In vielen Gerichten finden sich Zwiebeln zum Verfeinern des Geschmacks, und auch rohe Zwiebeln im Salat sind keine Seltenheit. Viele Menschen essen Zwiebeln gern. Aber sind Zwiebeln auch für Hunde geeignet?
Obwohl Zwiebeln für den menschlichen Verzehr völlig unbedenklich sind, sind sie für Hunde leider hochgiftig. Sie sollten Ihrem Hund daher niemals Zwiebeln geben, egal in welcher Form. Zwiebeln können nicht nur zu Erbrechen und Durchfall führen, sondern auch eine potenziell tödliche hämolytische Anämie verursachen.
Eine Zwiebelvergiftung ist für Hunde sehr unangenehm, da sie zu vielfältigen Problemen führen kann. Zwiebeln reizen den Hundedarm stark und führen häufig zu übermäßigem Sabbern, Erbrechen, einem wunden Bauch und Durchfall.
Diese Symptome sind aber nur die schnell auftretenden, weniger gefährlichen Probleme. Zwiebeln können noch weitaus schlimmere Probleme verursachen.
Wenn Ihr Hund also gerade Zwiebeln gegessen hat, sollten Sie sofort Ihren Tierarzt aufsuchen, um ihn untersuchen zu lassen.
In diesem Artikel erfahren Sie, warum Zwiebeln für Hunde so gefährlich sind, ab welcher Menge sie giftig für Hunde sind und was Sie tun sollten, wenn Ihr hund Zwiebeln isst.
Außerdem erklären wir, wie eine Zwiebelvergiftung bei Hunden behandelt werden kann.
Warum sind Zwiebeln giftig für Hunde?
Zwiebeln enthalten eine Chemikalie namens N-Propyldisulfid, die oxidative Schäden an den roten Blutkörperchen verursacht, was zu deren Zerstörung führt. Der Fachbegriff hierfür ist hämolytische Anämie.
Die Zerstörung dieser roten Blutkörperchen bedeutet, dass nicht genügend von ihnen im Körper zirkulieren. Dies ist als Blutarmut oder Anämie bekannt.
Wenn nicht genügend rote Blutkörperchen vorhanden sind, wird nicht genügend Sauerstoff durch den Körper transportiert, was mit der Zeit zu Organschäden führt.
Anämie ist schwer zu erkennen und kann tödlich verlaufen, weshalb Zwiebeln für Hunde besonders gefährlich und heimtükisch sind.
Welche Symptome treten bei Hunden nach dem Verzehr von Zwiebeln auf und wann?
Anzeichen für eine Magenverstimmung wie Appetitlosigkeit, Sabbern, Erbrechen und Durchfall können bereits 30 Minuten nach dem Verzehr der Zwiebel auftreten.
Es kann jedoch mehrere Tage dauern, bis sich die gefährlicheren Auswirkungen der potenziell tödlichen hämolytischen Anämie vollständig zeigen. Zu den Symptomen der hämolytischen Anämie gehören:
- Lethargie
- Bewegungsunlust
- Blasses Zahnfleisch
- Schwäche
- Beschleunigte Atmung
- Erhöhte Herzfrequenz
- Rot bis braun gefärbter Urin
- Kollaps
Wenn Ihr Hund eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, suchen Sie sofort einen Tierarzt auf.
Wie viel Zwiebel schadet einem Hund?
Schon kleine Mengen Zwiebeln können bei Hunden Vergiftungserscheinungen provozieren. Bereits 15-30 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht können bei Hunden zu Veränderungen der roten Blutkörperchen führen.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass toxische Wirkungen auftreten, wenn Hunde mehr als 0,5 % ihres eigenen Körpergewichts an Zwiebeln essen.
Kleinere Hunde sind daher viel anfälliger für Zwiebelvergiftungen. Das liegt daran, dass sie nur eine kleine Menge Zwiebel essen müssen, um eine toxische Dosis zu erhalten.
So müsste beispielsweise ein 20 kg schwerer Border Collie 100 g Zwiebel essen, um eine potenziell toxische Dosis zu erhalten. Dies entspricht in etwa einer kleinen bis mittelgroßen Zwiebel.
Weitaus gefährlicher sind die Folgen für einen 5 kg schweren Malteser, der nur weniger als 25 g essen müsste, um eine Zwiebelvergiftung zu bekommen.
Die Forschung geht davon aus, dass die toxischen Auswirkungen des Zwiebelverzehrs kumulativ sind.
Wenn Ihr Hund also über einige Tage hinweg mehrmals kleine Mengen Zwiebeln isst, besteht immer noch die Gefahr einer Zwiebelvergiftung.
Manche Hunde sind aber auch bereits nach dem Verzehr von weniger Zwiebeln als den festgelegten toxischen Dosen betroffen. Andere Hunde können sogar mehr Zwiebeln essen, bevor es toxisch wird.
Die gefährliche Menge hängt von ihrem Alter, ihrem Gesundheitszustand, ihrer Rasse und individuellen Unterschieden ab.
Zu den Rassen, die besonders empfindlich auf Zwiebeltoxizität reagieren, gehören die japanischen Rassen wie Japan Chin, Akita und Shiba Inu.
Sind gekochte Zwiebeln für Hunde geeignet?
Zwiebeln gehören zur Familie der Lauchpflanzen. Alle Zwiebelsorten, egal ob rote, braune, gelbe, grüne und Frühlingszwiebeln, sind für Hunde und Katzen giftig.
Zur Lauchfamilie gehören auch Lauch, Knoblauch, Schnittlauch und Schalotten. Sie alle sind ebenso gefährlich, wenn Hunde sie essen.
Es ist wichtig zu wissen, dass alle Teile der Pflanze giftig sind, einschließlich der Blätter und des Saftes. Das sollten Sie bedenken, wenn Sie in Ihrem Garten Zwiebeln anbauen.
Die größte Gefahr für Hunde geht vermutlich von rohen Zwiebeln aus, die beim Kochen auf den Boden fallen und die ein neugieriger Hund dann aufsammelt. Gekochte, gebackene oder gebratene Zwiebeln sind jedoch genauso gefährlich.
Dies ist problematisch, da Zwiebeln sehr häufig in vielen Gerichten, in Fertiggerichten und in Speisen vom Lieferdienst verwendet werden.
Zwiebeln werden auch häufig als Geschmacksstoff in Form von Zwiebelpulver verwendet, beispielsweise in Fertigsuppen, Tiefkühlgerichten und Soßen.
Es kommt vermutlich gar nicht so selten vor, dass Hundehalter ihren Hunden zwiebelhaltige Lebensmittel geben, ohne sich der Risiken bewusst zu sein.
Hunde können die Zwiebel auch bei der Essenszubereitung und während oder nach des Essens stibitzen. Dies kann passieren, wenn das Essen unbeaufsichtigt auf dem Tisch steht oder nachdem die Reste im Mülleimer gelandet sind.
Wenn Hunde Zwiebeln aus dem Mülleimer holen, besteht auch die Gefahr, dass andere risikoreiche Lebensmittel oder ungenießbare Gegenstände wie Plastik- oder Aluminiumfolie mit verzehren.
Zu diesen anderen risikoreichen Lebensmitteln gehören unter anderem auch Weintrauben, gekochte Knochen, fetthaltige Lebensmittel und Schokolade.
Viele andere Gemüsesorten wie beispielsweise Zucchini, Kürbis oder Süßkartoffeln, sind für Hunde hingegen ungefährlich.
Was sollte man tun, wenn Hunde Zwiebeln gegessen haben?
Sollte Ihr Hund tatsächlich Zwiebeln verzehrt haben, sollten Sie sofort einige Maßnahmen ergreifen.
Wie oben bereits erwähnt, sollten Sie sich sofort an Ihren Tierarzt wenden. Sie sollten aber auch die folgenden Schritte unternehmen, während Sie warten.
Achten Sie auf die Symptome
Verhält der Hund sich normal? Atmet er schneller als normal? Kommt es zu Erbrechen oder Durchfall?
Wenn Ihr Hund blasses Zahnfleisch hat, zusammenbricht oder nach Luft ringt, behandeln Sie dies als Notfall und suchen Sie sofort den nächsten Tierarzt auf. Wenn Ihr Hund hellwach ist und normal atmet, ist das nicht notwendig.
Verhindern Sie weiteren Zugang zu Zwiebeln
Säubern Sie den Boden von Zwiebeln oder zwiebelhaltigen Lebensmitteln, um sicherzustellen, dass andere Haustiere nicht auch noch zugreifen und Ihr Hund nicht noch weitere Zwiebeln verschluckt.
Dies gilt auch für den Mülleimer, da der Geruch von Zwiebeln, insbesondere als Teil einer leckeren Mahlzeit, für Hunde äußerst verlockend ist. Am besten ist es, einen Mülleimer mit einem Deckel zu verwenden, den Hunde nicht öffnen können.
Rufen Sie Ihren Tierarzt an
Da die toxische Wirkung von Zwiebeln für Hunde so schwerwiegend sein kann, sollten Sie so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen.
Denken Sie daran, dass Hunde kleiner Rassen und Welpen nur eine sehr geringe Menge Zwiebel zu sich nehmen müssen, um Anzeichen einer Vergiftung zu zeigen.
Geben Sie Ihrem Tierarzt bereits am Telefon alle relevanten Informationen. Dazu gehören beispielsweise:
- Alter, Rasse, Gesundheitszustand, bekannte Krankheiten und Größe Ihres Hundes.
- Die Menge der möglicherweise verzehrten Zwiebel.
- Alle anderen Lebensmittel, die er möglicherweise gegessen hat.
- Wann Ihr Hund die Zwiebel gegessen hat.
- Alle Anzeichen von Krankheit oder ungewöhnlichem Verhalten.
Wenn Ihr Tierarzt befürchtet, dass Ihr Hund eine gefährliche Menge Zwiebeln aufgenommen hat, wird er Sie bitten, in die Praxis zu kommen.
Wenn die Tierarztpraxis in der Nähe ist, kann es sich lohnen, direkt zum Tierarzt zu gehen, anstatt erst anzurufen.
Versuchen Sie, die Menge zu ermitteln
Wenn Sie eine rohe Zwiebel auf den Boden fallen lassen und Ihren Hund dabei beobachten, wie er sie isst, ist es ziemlich einfach, die Menge zu bestimmen.
Meistens werden Zwiebeln jedoch gekocht und einem Gericht beigefügt. Versuchen Sie sich daran zu erinnern, wie viel Zwiebel in das Gericht gegeben wurden und wie viel davon Ihr Hund gegessen haben könnte.
Überprüfen Sie die Etiketten von Fertiggerichten oder Zutaten auf Zwiebeln, Zwiebelpulver oder verwandte Lebensmittel wie Knoblauch.
Wenn Sie glauben, dass Ihr Hund möglicherweise eine gefährliche Menge an Zwiebeln gegessen hat, oder wenn Sie sich nicht sicher sind, sollten Sie Ihren Tierarzt anrufen.
Beobachten Sie Ihren Hund genau
Sobald Sie mit Ihrem Hund vom Tierarzt nach Hause kommen, befolgen Sie alle Anweisungen des Tierarztes genau. Beobachten Sie Ihren Hund in den nächsten stunden und Tagen genau auf Symptome, die auf eine Zwiebelvergiftung hindeuten.
Dies gilt auch, wenn Ihr Tierarzt es für unwahrscheinlich hält, dass Ihr Hund genug Zwiebeln gegessen hat, um eine Zwiebelvergiftung zu bekommen, und Ihnen rät, erst einmal abzuwarten.
Wie wird eine Zwiebelvergiftung behandelt?
Ihr Tierarzt wird zunächst eine gründliche Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung Ihres Hundes durchführen.
Wenn Ihr Hund erst kürzlich Zwiebeln gegessen hat und ansonsten gesund ist, kann der Tierarzt ihn zum Erbrechen bringen, um zu versuchen, die Entwicklung toxischer Wirkungen wie der hämolytischen Anämie zu verhindern.
Versuchen Sie dies jedoch bitte nicht zu Hause. Einen Hund zum Erbrechen zu bringen, ist kein risikofreies Verfahren. Dies sollte immer nur ein Tierarzt durchgeführen.
Der Tierarzt wird Ihrem Hund ein Medikament geben, mit dem das Erbrechen ausgelöst wird.
Im Internet finden sich zahlreiche Hausmittel, mit denen Hunde zum Erbrechen gebracht werden können. Die meisten Hausmittel sind jedoch unsicher und können die späteren Behandlungsmöglichkeiten Ihres Tierarztes einschränken.
Der Tierarzt kann Ihrem Hund auch Aktivkohle verabreichen. Aktivkohle bindet die Giftstoffe, die nicht durch das Erbrechen ausgeschieden werden, so dass sie den Darm passieren können, ohne absorbiert zu werden.
Fazit: Dürfen Hunde Zwiebeln essen?
Hunde dürfen auf keinen Fall Zwiebeln essen, egal ob roh, gekocht oder gebraten. Zwiebeln sind giftig für Hunde und sehr gefählich.
Wenn Ihr Hund Zwiebeln gegessen hat, sollten Sie als Erstes Ihren Tierarzt anrufen. Eventuell müssen Sie zur Behandlung in die Praxis kommen.
Befolgen Sie auf jeden Fall den Rat Ihres Tierarztes, um sicherzustellen, dass es Ihrem Hund wieder besser geht.
Am sichersten ist es natürlich, das Essen von Zwiebeln von vornherein zu verhindern. Mit etwas Glück wird es Ihrem Hund aber gut gehen, wenn er sich entschlossen hat, eine Zwiebel zu essen.