Dürfen Hunde Thunfisch essen?

Daniel

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Hunde und Thunfisch

Fisch bietet als Teil einer ausgewogenen Ernährung eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen für Menschen. Und das gilt gleichermaßen auch für Hunde. Da Thunfisch zu den beliebtesten Fischarten gehört, stellt sich die Frage, ob auch Hunde ihn genießen dürfen.

Erwachsene Hunde können bedenkenlos sehr kleine Mengen an Thunfisch essen. Da Thunfisch jedoch Quecksilber enthält, sollten Hunde ihn nur gelegentlich bekommen. Welpen und trächtige Hündinnen sollten gar keinen Thunfisch essen. Außerdem sollten Hunde keinen rohen und auch keinen gewürzten Thunfisch essen.

Thunfisch und auch andere große, langlebige Fischarten enthalten Quecksilber, das sie auf natürlichem Wege über die Nahrungskette aufnehmen und im Körper ansammeln. Daher sind sie nicht die beste Wahl für Hunde.

Ein bisschen Thunfisch, den Sie Ihrem Hund hin und wieder als Leckerbissen geben, schadet jedoch nicht, solange es sich um einen gesunden, ausgewachsenen Hund handelt.

In diesem Artikel besprechen wir zunächst, warum Thunfisch überhaupt Quecksilber enthält und woran Sie eine Quecksilbervergiftung bei Ihrem Hund erkennen.

Im weiteren Verlauf erfahren Sie, welche Arten von Thunfisch Sie Ihrem Hund geben können und worauf Sie insbesondere bei trächtigen Hündinnen und Welpen achten müssen.

Schließlich erklären wir auch noch, welche Arten von Fisch Ihr Hund bedenkenlos essen kann.

Dürfen Hunde Thunfisch essen?

Auf diese Frage gibt es keine klare, eindeutige Antwort. Sie können Thunfisch unbedenklich an erwachsene Hunde verfüttern, allerdings nur in sehr geringen Mengen und als gelegentlicher Leckerbissen.

Thunfisch sollte kein fester Bestandteil der Ernährung Ihres Hundes sein. Wichtig ist, dass Sie Thunfisch nicht an trächtige Hündinnen oder junge Welpen verfüttern.

Der Grund für diese Einschränkungen ist, dass er Quecksilber enthält. Der übermäßige Verzehr von Thunfisch führt zu einer Anhäufung von Quecksilber im Körper Ihres Hundes, was zu einer Quecksilbervergiftung führen kann.

Das gleiche Probleme besteht übrigens auch für andere Fischen, die langlebig sind oder in der Nahrungskette weit oben stehen wie Marlin, Schwertfisch oder Hai.

Was ist Quecksilber und warum ist es in Fisch enthalten?

Quecksilber ist ein natürlich vorkommendes chemisches Element, das der eine oder andere noch aus alten Thermometern kennt.

Es kommt in verschiedenen Formen vor, und eine besonders problematische Form ist eine Verbindung namens Methylquecksilber.

Methylquecksilber wird von bestimmten Arten mikroskopisch kleiner Organismen gebildet, die in Wasserläufen wie Seen, Flüssen und dem Meer leben. Man findet es dort vor, wo es Nährstoffquellen für Lebewesen im Wasser gibt.

Methylquecksilber verschwindet nicht ohne Weiteres wieder aus dem Körper eines Lebewesens, wenn es einmal aufgenommen wurde. Es kommt daher in der aquatischen Nahrungskette zu einem Prozess namens Biomagnifikation.

Während Bakterien im Wasser nur wenig Quecksilber enthalten, nimmt das Plankton, das diese Bakterien frisst, mehr Quecksilber auf.

Die Lebewesen, die das Plankton fressen, nehmen wiederum mehr Quecksilber auf und so weiter, bis man zu den großen Raubfischen gelangt. Diese nehmen im Laufe der Zeit große Mengen an Quecksilber auf.

Im Allgemeinen weisen fischfressende Fische höhere Quecksilberwerte in ihrem Gewebe auf als solche, die sich hauptsächlich von Insekten und Pflanzen ernähren.

Am höchsten ist der Quecksilbergehalt bei räuberischen Meerestieren mit langer Lebensdauer, wie Thunfisch, Schwertfisch und Hai.

Warum ist Quecksilber ein Problem?

Quecksilber ist ein großes Problem, weil es für den Körper giftig ist. Dieses Problem betrifft Hunde und Menschen gleichermaßen. Und auch Katzen, die Thunfisch gerne mögen, sind davor nicht geschützt.

Da der Körper Quecksilber nicht wirksam ausscheiden kann, sammelt es sich mit der Zeit in unserem Gewebe an. Und je mehr Quecksilber aufgenommen wird, desto höher wird die Konzentration im Körper.

Da Hunde im Allgemeinen viel kleiner und leichter sind als Menschen, vertragen sie nur geringere Quecksilbermengen.

Quecksilber reichert sich im Gewebe an und führt zu Problemen wie Gewebedegeneration, wobei Gehirn, Nieren und Muskeln am stärksten gefährdet sind.

Woran man eine Quecksilbervergiftung bei Hunden erkennt

Quecksilbervergiftungen kommen bei Hunden extrem selten vor. Wenn ein Hund jedoch eine Quecksilbervergiftung hat, können die folgenden Symptome auftreten:

  • Plötzliche Erblindung
  • Aufgeregtheit
  • Abnormales Verhalten
  • Abnormales Kauen
  • Verminderte Koordinationsfähigkeit
  • Krampfanfälle
  • Veränderte Nierenfunktion, die sich in häufigerem Trinken und Urinieren und geringere Urinproduktion äußert
  • Haarausfall
  • Hautveränderungen

Anzeichen einer Quecksilbervergiftung treten in der Regel erst mehrere Wochen nach der Vergiftung auf.

Diese Symptome treten allerdings nicht nur bei Quecksilbervergiftungen auf, sondern können auch bei vielen anderen Krankheiten auftreten.

Wenn Ihr Hund eines dieser Anzeichen zeigt oder Sie befürchten, dass er vergiftet wurde, sollten Sie sich sofort an Ihren Tierarzt wenden. Ihr Tierarzt kann dann Tests durchführen, um den Grund für das Problem zu ermitteln.

Welche Arten von Thunfisch dürfen Hunde essen?

Falls Sie sich nach diesen bedenklichen Informationen trotzdem dazu entschließen, Ihrem Hund eine kleine Menge Thunfisch als Leckerli zu geben, dann stellt sich die Frage, welche Art von Thunfisch?

Es gibt verschiedene Arten von Thunfisch. Roter Thunfisch weist die höchsten Quecksilberwerte auf und sollte ganz vermieden werden.

Je nach Art der Konservierung können neben dem Quecksilbergehalt aber auch andere gesundheitliche Aspekte für Ihren Hund eine Rolle spielen.

Thunfisch in Salzlake

Thunfischkonserven mit Salzlake sollten Sie nicht an Hunde oder Katzen verfüttern. Der Grund dafür ist der hohe Salzgehalt, der Ihrem Hund schaden kann.

Thunfisch in Quellwasser

Von den erhältlichen Thunfischkonserven ist die in Quellwasser konservierte Sorte die beste Wahl für Ihren Hund.

Diese Sorte enthält normalerweise keine zusätzlichen Aromastoffe oder Öle, die den Magen Ihres Hundes verderben oder andere Probleme verursachen könnten.

Überprüfen Sie aber vor dem Kauf immer das Etikett, um sicherzustellen, dass die Konserve kein zusätzliches Salz enthält. Einige Hersteller fügen Salz hinzu, um den Geschmack zu verbessern. Dann ist die Konserve für Ihren Hund nicht geeignet.

Thunfisch in Öl

Eine kleine Menge Sonnenblumenöl sollte Ihrem Hund nicht schaden und kann seinem Fell sogar gut tun. Aber unnötige zusätzliche Fette in der Nahrung führen zu vermehrter Kalorienaufnahme und können zu Magenverstimmungen führen.

Aus diesem Grund ist es am besten, Thunfisch in Öl zu meiden. Außerdem enthalten einige dieser Produkte zusätzliches Salz, das Ihrem Hund schaden kann.

Thunfisch mit Kräutern, Gewürzen oder Soßen

Kräuter und Gewürze können das Essen für unseren menschlichen Gaumen enorm aufwerten. Aber viele Lebensmittel, die wir gefahrlos genießen können, für unsere Hunde nicht geeignet.

Aus diesem Grund sollten Sie den Thunfisch, den Sie an Ihren Hund verfüttern, immer pur zubereiten, ohne Salz, Pfeffer oder irgendwelche anderen Gewürze.

Thunfischsteak

Es gibt einige Thunfischarten, die höhere Quecksilberwerte enthalten als andere. Bei Thunfischsteaks handelt es sich häufig um den Roten Thun mit dem höchsten Quecksilbergehalt. Diesen sollten Sie generell für Ihren Hund meiden.

Thunfischsteaks anderer Arten enthalten in der Regel einen geringeren Quecksilbergehalt. Falls Sie also nachvollziehen können, um welche Art von Thunfisch es sich handelt, können Sie bei anderen Arten zuschlagen.

Jedes Thunfischsteak sollte gründlich durchgegart werden, um das Risiko einer Parasitenübertragung zu vermeiden.

Es ist nicht ratsam, Ihrem Hund ein ganzes Thunfischsteak zu geben, aber eine kleine Portion eines einfachen, ungewürzten Thunfischsteaks als Leckerbissen zu besonderen Anlässen sollte unbedenklich sein.

Roher Thunfisch

Sie sollten Thunfisch und jeden anderen Fisch niemals roh an Ihren Hund verfüttern. Roher Fisch kann Parasiten enthalten, die zu schweren Krankheiten führen können.

Das ist auch der Grund, warum Sushi für Hunde absolut ungeeignet ist.

Wie viel Thunfisch darf ein Hund essen?

Es gibt keine wissenschaftlichen Studien zu dieser Frage. Daher gibt es auch keine anerkannten Richtlinien für Hunde, wie viel Thunfisch sie essen dürfen.

Am besten ist es, die Menge an Thunfisch für Ihren Hund auf einen gelegentlichen Leckerbissen zu beschränken und dann nur eine kleine Menge zu verfüttern. Wir sprechen hier eher von einem kleinen Löffel, nicht von einer ganzen Dose.

Die tatsächliche Menge, die Ihr Hund vertragen kann, hängt natürlich auch von seiner Körpergröße ab. Kleinere Hunde sollten weniger Thunfisch bekommen und auch nicht so häufig wie größere Hunde.

Aber egal, wie groß Ihr Hund ist, Sie sollten ihm auf keinen Fall eine ganze Dose Thunfisch auf einmal geben. Und kein Hund sollte jeden Tag mit Thunfisch gefüttert werden.

Wenn Sie Ihrem Hund Thunfisch gegeben haben, sollten Sie einige Wochen warten, bevor Sie ihn wieder verfüttern. Und wenn Sie unsicher sind, sollten Sie Thunfisch am besten ganz vermeiden.

Suchen Sie stattdessen nach hundefreundlichen Leckerlis auf Fischbasis oder fragen Sie Ihren Tierarzt nach Ernährungsempfehlungen.

Wenn Sie Ihrem Hund auch andere quecksilberhaltige Fische verfüttern, sollten Sie ihm nicht zusätzlich auch noch Thunfisch geben, da dies zu einer höheren Quecksilberkonzentration führt.

Dürfen trächtige Hündinnen Thunfisch essen?

Es ist nicht ratsam, einer trächtigen Hündin Thunfisch zu geben. Der Grund dafür ist, dass Quecksilber die Plazenta passieren und sich somit auch im Fötus anreichern kann.

Dies kann zu Entwicklungsproblemen bei den heranwachsenden Welpen führen, insbesondere im Gehirn und Nervensystem.

Dürfen Welpen Thunfisch essen?

Es ist nicht empfehlenswert, einem heranwachsenden Welpen Thunfisch zu geben. Thunfisch ist generell nur für ausgewachsene Hunde geeignet.

Bei Welpen besteht die Gefahr, dass das Quecksilber die neurologische Entwicklung beeinträchtigt. Das Nervensystem von Jungtieren ist besonders anfällig für Quecksilberbelastungen.

Welche Fischarten können Hunde verzehren?

Die besten Fischarten für Ihren Hund sind solche, die nur eine kurze Lebensdauer haben.

Langlebige Arten wie Thunfisch und Schwertfisch reichern mit der Zeit höhere Quecksilberwerte an.

Die Füttern mit kurzlebigem Fisch verringert daher das Risiko, dass sich hohe Quecksilbermengen im Körper Ihres Hundes anreichern. Einige Beispiele für solche Fische sind Lachs, Weißfische, Tilapia und Seelachs.

Wenn Sie Fisch an Ihren Hund verfüttern, müssen Sie darauf achten, dass er gründlich gegart wird.

Roher Fisch kann Parasiten enthalten, die Ihren Hund krank machen können. Er kann außerdem auch schädliche Bakterien wie Listerien und Salmonellen enthalten.

Auch diese können Ihren Hund krank machen und zu gesundheitlichen Problemen für Sie und Ihre Familie führen. Kleine Kinder, schwangere Frauen und immungeschwächte Menschen sind am meisten gefährdet.

Sie sollten Fisch für Ihren Hund generell nur pur zubereiten, da das Kochen mit Öl oder das Würzen mit Salz, Pfeffer, Kräutern oder anderen Gewürzen zu Gesundheitsproblemen bei Ihrem Hund führen kann.

Dies gilt insbesondere, wenn Sie Knoblauch verwenden, der für Hunde giftig ist.

Stellen Sie sicher, dass Sie alle Gräten aus dem Fisch entfernen, bevor Sie ihn an Ihren Hund verfüttern, denn Fischgräten können gefährlich sein und zu einem teuren Besuch in der Notaufnahme für Ihren Hund führen.

Fazit: Dürfen Hunde Thunfisch essen?

Ihrem erwachsenen Hund gelegentlich eine kleine Menge Thunfisch zu geben, ist kein Problem. Die beste Option ist wahrscheinlich Thunfisch in Dosen, der in Quellwasser konserviert wurde.

Thunfisch sollte jedoch nie ein Hauptbestandteil der Ernährung Ihres Hundes sein, sondern nur als gelegentlicher Leckerbissen gegeben werden. Trächtige Hündinnen und Welpen sollten generell keinen Thunfisch bekommen.

Eine Quecksilbervergiftung kommt sehr selten vor, aber da man nicht weiß, welche Mengen an quecksilberhaltigem Fisch für Hund noch unbedenklich ist, sollten man vorsichtig sein.

Wenn Ihr Hund Anzeichen einer Vergiftung zeigt, wenden Sie sich sofort an Ihren Tierarzt.

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