Was sind die häufigsten Lebensmittelallergien bei Hunden?

Daniel

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Lebensmittelallergien bei Hunden

Viele Hundehalter sind überrascht, wenn sie feststellen, dass Hunde selbst bei hochwertigem Futter Allergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe entwickeln können. Es wird zwar immer einfacher, Hundefutter zu finden, das aus hochwertigen Zutaten besteht und nur wenige Zusatzstoffe enthält. Dennoch können sich auch bei Hunden Lebensmittelallergien entwickeln.

Die 7 häufigsten Lebensmittelallergien bei Hunden bestehen auf Rind, Milchprodukte, Weizen, Eier, Huhn, Lamm und Soja. Wenn Sie bei Ihrem Hund den Verdacht einer Lebensmittelallergie haben, sollten Sie diese Zutaten einzeln nacheinander für eine Weile weglassen und beobachten, ob die Symptome bei Ihrem Hund nachlassen.

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass es einen großen Unterschied zwischen einer Lebensmittelunverträglichkeit und einer echten Lebensmittelallergie bei Hunden gibt.

Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit hat der Hund Schwierigkeiten mit der Verdauung einer bestimmten Zutat, während eine Lebensmittelallergie eine Immunreaktion auslöst.

Haut- und Magen-Darm-Probleme sind bei den meisten Hunden in der Regel nicht auf eine Lebensmittelallergie zurückzuführen, sondern eher auf Umweltallergien wie Pollen oder Gras, also den typischen Heuschnupfen.

Einige Hunde sind jedoch wirklich allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel. In diesem Artikel erfahren Sie, auf welche Symptome Sie achten sollten.

Wir gehen außerdem genauer auf die einzelnen möglichen Allergene ein und erklären, wie Sie Ihren Hund auf eine Lebensmittelallergie testen können.

Schließlich führen wir auch eine Liste von Hundenrassen auf, die besonders anfällig für Lebensmittelallergien sind und geben Tipps, wie Sie Ihren Hund am besten füttern, falls er eine solche Allergie hat.

Was ist eine Lebensmittelallergie?

Eine Lebensmittelallergie entsteht, wenn das Immunsystem Ihres Hundes einen bestimmten Futterbestandteil fälschlicherweise als schädlich einstuft. In der Regel handelt es sich dabei um eine Proteinquelle.

Der Körper Ihres Hundes bildet dann Abwehrstoffe, um den eindringenden Feind, also die fragliche Zutat, zu bekämpfen.

Eine Lebensmittelallergie ist eine echte immunologische Reaktion auf einen Nahrungsbestandteil. Davon unterscheiden muss man eine Lebensmittelunverträglichkeit, wie beispielsweise Laktoseintoleranz.

Bei eienr Lebensmittelunverträglichkeit kann ein bestimmter Inhaltsstoff nicht richtig verarbeitet werden und führt zu einer Reaktion. Das Immunsystem ist daran jedoch nicht beteiligt.

Zu den Symptomen einer Nahrungsmittelallergie gehören in der Regel:

  • Juckende Haut
  • Niesen
  • Juckende Pfoten
  • Hot Spots, also rote, kreisrunde, oberflächliche Hautentzündungen
  • Hautausschläge
  • Schuppige oder fettige Haut
  • Pigmentierte Haut
  • Ledrige Hautoberfläche
  • Augenausfluss
  • Rote Augen
  • Erbrechen und Durchfall
  • Haarausfall
  • Ohrenentzündungen
  • Sekundäre Pilz- oder bakterielle Infektionen der Haut oder der Ohren

Manche Hundehalter, deren Hund eine Allergie entwickelt hat, fragen sich, ob ein Hund Allergien vererben kann. Leider ist das tatsächlich so, dass Allergien erblich sein können.

Im Wesentlichen erben Hunde die Allergie von einem Elternteil, und wenn sie mit dem Futter in Berührung kommen, das die allergische Reaktion auslöst, reagieren sie ebenfalls allergisch.

Die häufigsten Ursachen für Lebensmittelallergien bei Hunden

Hunde reagieren am häufigsten auf die folgenden Nahrungsmittel, in absteigender Reihenfolge der Häufigkeit: Rindfleisch, Milchprodukte, Weizen, Ei, Huhn, Lamm, Soja, Schwein, Kaninchen und Fisch.

Kaninchen und Fisch sind jedoch bei weitem nicht so häufig vertreten wie die anderen Lebensmittelallergene.

Schauen wir uns die häufigsten Allergene bei Hunden nun genauer an.

Rindfleisch

Proteine sind häufige Nahrungsmittelallergene. Wenn Sie Ihren Hund jahrelang mit ein und demselben Futter füttern, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen einen oder mehrere Inhaltsstoffe entwickelt.

Rindfleisch ist eine der häufigsten Zutaten in vielen Futtermitteln für Hunde, was der Grund dafür sein kann, dass es das häufigste Nahrungsmittelallergen ist.

Milchprodukte

Manche Hunde haben Probleme mit der Verdauung von Laktose. Dabei handelt es sich um eine Intoleranz und nicht um eine Allergie. Laktoseintoleranz führt zu Blähungen, Durchfall oder Erbrechen.

Die Schwierigkeit besteht darin, dass eine echte Milchallergie ebenfalls zu diesen Symptomen führen kann, so dass es schwierig ist, festzustellen, ob ein Hund unter einer Allergie oder einer Unverträglichkeit leidet.

Ein wichtiger Unterschied ist, dass sich eine Milchallergie durch Hautjucken oder ähnliche Symptome äußern kann, während es bei einer Laktoseintoleranz immer um die Verdauung geht.

Weizen

Es gibt viele falsche Vorstellungen über kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel für Hunde, insbesondere über Getreide. Hunde sind viel häufiger gegen Fleisch als gegen Getreide allergisch.

Einige Hunde reagieren jedoch auch auf Weizen allergisch. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Tierarzt über die richtige Vorgehensweise bei Getreideallergien, da jedes Tier individuell behandelt werden sollte.

Eier

Eine Ei-Allergie bedeutet, dass das Immunsystem Ihres Hundes auf die Proteine im Eigelb überreagiert.

Zum Glück ist es relativ einfach, Eier zu meiden. Achten Sie nur darauf, dass Sie die Etiketten der Futtermittel genau überprüfen, ob darin Ei als Zutat aufgeführt ist.

Huhn

Hier gelten die gleichen Regeln wie für Rind- und Lammfleisch. Nur weil es sich um Huhn handelt, heißt das nicht, dass Ihr Hund nicht allergisch auf dieses gängige Protein reagieren kann.

Hunde können generell auf jede Proteinquelle allergisch reagieren, und da Hund eine häufige Zutat in Hundefutter ist, kommt eine Allergie auf Huhn dementsprechend auch relativ häufig vor.

Lamm

Viele handelsübliche Futtersorten für Hunde werden mit Huhn oder Rind hergestellt, so dass Lammfleisch als gute Option für Hunde galt, die beim Verzehr von solchem Futter Allergien entwickelten.

Es ist jedoch auch eine mögliche Ursache für eine Allergie. Wenn Ihr Hund allergisch gegen Lamm ist, können Sie es mit Wild versuchen.

Soja

Einige Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Soja über Allergien hinaus verschiedene Gesundheitsprobleme bei Hunden verursachen kann. Zu diesen Fortpflanzungs- und Wachstumsprobleme, Schilddrüsen- und Lebererkrankungen.

Die mit Sojaprodukten verbundenen Gesundheitsrisiken für Hunde überwiegen bei weitem jeden möglichen Nutzen. Daher sollten Sie am besten darauf achten, dass kein Soja im Hundefutter enthalten ist.

Welche Hunderassen neigen besonders zu Lebensmittelallergien?

Es gibt keine wissenschaftlichen Studien darüber, welche Hunderassen am anfälligsten für Nahrungsmittelallergien sind.

Man kann aber überprüfen, welche Hunderassen am häufigsten zusammen mit dem Suchbegriff „Lebensmittelallergien“ oder „Hundefutterallergien“ gegoogelt werden. Dies führt zu der folgenden Liste:

  • Dackel
  • Bulldogge
  • Golden Retriever
  • Deutscher Schäferhund
  • Mops
  • Pitbull
  • Cocker Spaniel
  • Shih Tzu
  • West Highland Terrier
  • Yorkshire-Terrier

Natürlich ist es möglich, dass diese Hunderassen besonder häufig gesucht werden, weil sie einfach besonders häufig vertreten sind. Daher ist diese Liste mit Vorsicht zu genießen, gibt aber dennoch zumindest eine Hilfestellung.

Wie man Lebensmittelallergien bei Hunden testen kann

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund an einer Lebensmittelallergie leidet, sollten Sie als Erstes mit Ihrem Tierarzt besprechen, wie Sie das Allergen feststellen können.

Es gibt handelsübliche Haut- und Bluttests für Allergien, und Ihr Tierarzt kann bei hinreichendem Verdacht empfehlen, solche Tests durchzuführen.

Es gibt jedoch noch keine Beweise dafür, dass diese Tests genau oder sogar eindeutig sind. Daher ist die gründlichste Methode, um herauszufinden, gegen welche Nahrungsmittel Ihr Hund allergisch ist, eine Eliminationsdiät.

Der Prozess der Eliminationsdiät geht folgendermaßen vor sich:

Setzen Sie den Hund von allen Nahrungsmitteln ab, die er bisher zu sich genommen hat, und geben Sie ihm ein Futtermittel, das er noch nie gegessen hat. Das können auch ungewöhnliche Proteinquellen sein.

Sobald die Symptome bei Ihrem Hund sich gebessert haben, fangen Sie an, die alten Nahrungsmittel wieder einzuführen, von denen Sie glauben, dass sie die Probleme verursacht haben.

Wenn der Hund eine Reaktion zeigt, was in der Regel ein paar Tage bis Wochen dauert, wissen Sie, dass er eine Nahrungsmittelallergie hat.

Führen Sie die Eliminationsdiät aber nur in Absprache und auf Anweisung Ihres Tierarztes durch, da eine abrupte Umstellung der Nahrung für Ihren Hund auch Nachteile hat.

Wie füttert man einen Hund mit Lebensmittelallergien?

Sobald Sie die problematischen Bestandteile in der Ernährung Ihres Hundes ermittelt haben, müssen Sie diese so weit wie möglich vermeiden.

Sie können sich dazu ein passendes Futter von Ihrem Tierarzt empfehlen lassen, Ihr eigenes Futter selbst zubereiten oder sich auf die Suche nach einem hochwertigen Futter ohne das Allergen in der Zutatenliste machen.

Sie können auch nach Hundefutter Ausschau halten, das hydrolysierte Proteine enthält. Dabei wird das Protein auf molekularer Ebene aufgespalten, so dass nichts von dem potenziellen Allergen übrig bleibt.

Die zuverlässigste Methode, um sicherzustellen, dass die Nahrung Ihres Hundes nicht mit einem Allergen in Berührung kommt, ist natürlich, das Futter von Grund auf selbst zuzubereiten. Allerdings ist dies auf aufwändig.

Fazit: Was sind die häufigsten Lebensmittelallergien bei Hunden?

Genau wie beim Menschen können Lebensmittelallergien und Lebensmittelunverträglichkeiten auch bei Hunden vorkommen.

Während die Lebensmittelunverträglichkeit eine Reaktion des Verdauungssystems auf einen bestimmten Inhaltsstoff wie beispielsweise Laktose ist, ist eine Lebensmittelallergie eine Immunreaktion auf einen Inhaltsstoff.

Die häufigsten Allergene im Lebensmittelbereich bei Hunden sind Rindfleisch, Milchprodukte, Weizen, Ei, Huhn, Lamm, Soja, Schwein, Kaninchen und Fisch.

Die Häufigkeit hat sicherlich auch etwas damit zu tun, welche Lebensmittel besonders häufig in Hundefutter vertreten sind.

Falls Sie eine Lebensmittelallergie bei Ihrem Hund vermuten, achten Sie auf die typischen Symptome und sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt.

Dieser kann bei Bedarf Tests durchführen, um eine Allergie zu bestätigen oder auszuschließen. Der Prozess, das Allergen zu finden, das die Alelrgie auslöst, kann jedoch langwierig und schwierig sein.

Wenn Sie den Übeltäter gefunden haben, ist es wichtig, das entsprechende Lebensmittel so vollständig wie möglich zu vermeiden. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, wie Sie das Futter für Ihren Hund am besten umstellen.

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