Können Hunde vegan leben?

Daniel

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Hunde sind nicht vegan

Die Vorteile einer veganen Ernährung für den Menschen sind kaum zu bestreiten. Eine Ernährung ohne tierische Produkte ist nicht nur die humanste Wahl, sondern senkt auch das Risiko von Herzkrankheiten, Diabetes, Fettleibigkeit und einer Reihe anderer Gesundheitsprobleme. Da die vegane Ernährung für Menschen so gesund zu sein scheint, ist es nur natürlich, dass sich Hundebesitzer fragen, ob auch Hunde vegan leben können.

Hunde sind Allesfresser, die sich sowohl von tierischer wie auch von pflanzlicher Nahrung ernähren können. Sie benötigen jedoch Nährstoffe, die sie nur durch Fleisch oder Nahrungsergänzungsmittel erhalten können. Daher können Hunde zwar vegan leben, es ist jedoch in den meisten Fällen keine gute Idee. Bei manchen Hunden mit bestimmten Erkrankungen ist veganes Futter jedoch sogar notwendig.

Es kommt also darauf an, wenn es um vegane Ernährung für Hunde geht. Für manche Hunde könnte diese Art der Ernährung funktionieren, für andere nicht.

Die meisten Experten raten von einer rein veganen Ernährung für Hunde jedoch ab und empfehlen, tierische Proteine in der Nahrung zu belassen.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Nährstoffe, die Hunde brauchen, wie vegane Ernährung funktioniert und ob eine vegane Ernährung eine gute Wahl für Ihren Hund ist.

Hunde sind Allesfresser

Es wird immer wieder darüber diskutiert, ob Hunde Allesfresser oder Fleischfresser sind. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch recht klar, dass Hunde sich zu Allesfressern entwickelt haben.

Nach diversen Studien und Untersuchungen haben Hunde mehrere wichtige omnivore Eigenschaften, also Eigenschaften, die sie zu Allesfressern machen:

  • Backenzähne mit relativ flachen Oberflächen, die sowohl Knochen als auch faseriges Pflanzenmaterial zerkleinern können.
  • Die Fähigkeit, den Großteil der verzehrten Kohlenhydrate zu verdauen.
  • Ein Dünndarm, der etwa 23 Prozent des gesamten Magen-Darm-Volumens einnimmt, was mit anderen Allesfressern übereinstimmt. Reine Fleischfresser wie Katzen haben einen kleineren Dünndarm.
  • Die Fähigkeit, einen essenziellen Nährstoff, Vitamin A, aus pflanzlichem Betacarotin zu bilden.

All dies bedeutet, dass Hunde in der Lage sind, wichtige Nährstoffe sowohl aus pflanzlichen wie auch aus tierischen Proteinen aufzunehmen.

Dennoch gilt Fleisch im Allgemeinen als lebenswichtige Eiweißquelle für Hunde, und seien wir ehrlich: Die meisten Hunde rennen mit Begeisterung einem saftigen Stück Fleisch hinterher, während ein Haufen Karotten sie nicht wirklich anspricht.

Warum Hunde vegan leben

Es gibt zwei Hauptgründe, warum Menschen ihre Hunde vegan ernähren:

  • Menschliche Gründe: Persönliche Ethik des Hundehalters
  • Hündische Gründe: Nahrungsmittelallergien

Hunde mit Nahrungsmittelallergien reagieren in der Regel empfindlich auf bestimmte tierische Proteine.

Der Verzicht auf verarbeitete tierische Produkte kann ihnen helfen, die gesundheitlichen Folgen abzumildern. Jedenfalls, solange die Ersatznahrung sorgfältig zusammengestellt wird, damit sie alle wichtigen Nährstoffe enthält.

Einige ausgewachsene Hunde konnten sich an eine ausgewogene vegane Ernährung anpassen und sogar gut damit zurechtkommen.

Aber die meisten Hunde kommen am besten mit einer Vielzahl von Nahrungsmitteln zurecht, die auch tierische Fette und Proteine enthalten.

Dennoch könnten Hunde laut Studien mindestens einmal pro Woche von einer veganen Mahlzeit zur Entgiftung profitieren.

Was gehört in eine vegane Ernährung für Hunde?

Hunde können unbedenklich eine breite Palette veganer Lebensmittel genießen. Dazu gehören unter anderem:

  • Karotten, Brokkoli und andere Gemüsesorten
  • Reis
  • Quinoa
  • Linsen
  • Bestimmte Bohnensorten (aber bedenken Sie, dass Bohnen für die meisten Hunde Blähungen bedeuten)
  • Dunkles Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl

Natürlich gibt es viele pflanzliche Lebensmittel, die Hunde nicht essen sollten. Dazu gehören beispielsweise Zwiebeln und Knoblauch, aber auch einiges mehr. Bevor Sie Ihren Hund also vegan ernähren, müssen Sie sich gründlich informieren.

Neben hundefreundlichen Vollwertkostprodukten muss bei einer veganen Hundeernährung auch auf Aminosäuren, Vitamine und Mineralien geachtet werden.

Es ist unerlässlich, sich vorher von einem Experten beraten zu lassen, um die richtige Art und Menge von Futter und Nahrungsergänzungsmitteln zu bestimmen, die alle notwendigen Nährstoffe liefern.

Es gibt inzwischen auch veganes Hundefutter im Handel, was ein relativ sicherer Weg ist, da dieses Futter auf den Nährstoffbedarf des Hundes abgestimmt ist.

Welche Probleme können vegane Hunde haben?

Hunde können sich vegan ernähren, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass sie das auch sollten.

Bei Hunden ist eine vegetarische oder vegane Ernährung sicherlich möglich, aber sie muss sehr, sehr sorgfältig geplant und durchgeführt werden.

Es gibt viel Spielraum für Fehler, und diese Art der Ernährung ist für Hunde wahrscheinlich nicht so geeignet wie Speisepläne, die zumindest etwas tierisches Eiweiß enthalten.

Eine unausgewogene vegane Ernährung kann bei Hunden zu einigen schwerwiegenden Mängeln führen:

  • Unzureichende Proteinzufuhr: Die Menge an Protein hängt vom Alter und der Aktivität des Hundes ab. Im Allgemeinen sollte die Ernährung eines erwachsenen Hundes 15-30 % Protein enthalten.
  • Ungleichgewicht der Aminosäuren: Dies kann zu Herzproblemen und anderen Krankheiten führen.
  • Vitamin- und Mineralstoffmangel: Hunde benötigen B-Vitamine, Kalzium, Phosphor und Eisen, die am häufigsten und effektivsten in Fleisch enthalten sind.

Der Proteingehalt kann durch eine pflanzliche Ernährung ausreichend gedeckt werden, sofern Ihr Hund in der Lage ist, eiweißreiche Fleischalternativen wie Hülsenfrüchte und Bohnen zu verdauen.

Die Aminosäuren stellen jedoch eine größere Herausforderung dar. Im Handel erhältliches veganes Hundefutter ist so zusammengesetzt, dass es das ausgleicht, was ohne Fleisch fehlt.

Aber wenn Sie veganes Hundefutter selbst zubereiten möchten, müssen Sie die entsprechenden Ergänzungen zum Futter hinzufügen.

Menschliche Ethik und tierische Bedürfnisse unter einen Hut bringen

Für Hundeliebhaber, die sich aus Überzeugung pflanzlich ernähren, kann es eine Herausforderung sein, ihre persönliche Einstellung mit den Bedürfnissen ihres Hundes in Einklang zu bringen.

Wenn Sie sich aus Überzeugung vegetarisch ernähren, mögen Sie es vermutlich nicht besonders, Ihrem Hund Fleisch zu servieren. Aber hören Sie am besten auf den Rat von Experten, dass eine omnivore Ernährung das Beste für Hunde ist.

Sie können die Ernährung Ihres Hundes dennoch humaner, nachhaltiger und gleichzeitig gesund halten. Hier haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, worauf Sie achten sollten:

  • Wählen Sie Hundefutter mit hochwertigen Zutaten, die humane und nachhaltige Anbaumethoden unterstützen.
  • Bereiten Sie gesundes, hausgemachtes Hundefutter mit Fleisch aus lokalen, vertrauenswürdigen Quellen und biologisch oder selbst angebautem Gemüse zu.
  • Gehen Sie einen Kompromiss ein, indem Sie Ihrem Hund vegane Leckerbissen anbieten und einige fleischlose Mahlzeiten pro Monat einbauen, während Sie die restliche Zeit fleischbasierte Proteine für eine ausgewogene omnivore Ernährung anbieten.

Mit viel Recherche und sorgfältiger Zubereitung der Mahlzeiten ist es möglich, Hunden alle benötigten Nährstoffe auch ohne Fleisch zuzuführen.

Für Hunde mit besonders empfindlichem Magen oder schweren Allergien kann eine vegetarische oder vegane Ernährung unter Aufsicht eines Tierarztes sogar gesundheitsfördernd sein.

Lassen Sie sich aber auf jeden Fall von Experten beraten, bevor Sie diesen Weg einschlagen.

Fazit: Können Hunde vegan leben?

Hunde können unter Umständen vegan leben, wenn das gut vorbereitet und durchgeführt wird. Es ist jedoch nicht für alle Hunde möglich.

Generell wird eine vegane Lebensweise für Hunde nicht empfohlen, es sei denn, sie leiden an bestimmten Krankheiten.

Die Nährstoffe, die einem Hund bei veganer Ernährung fehlen, müssen auf andere Art ausgeglichen werden. Dies ist jedoch nicht so leicht, wie man glaubt.

Falls Sie Ihren Hund also vegan ernähren möchten, müssen Sie sich zuvor umfassend informieren.

Nicht nur darüber, wie Sie die fehlenden Nährstoffe ausgleichen, sondern auch, welche pflanzlichen Lebensmittel überhaupt für Hunde geeignet sind.

Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt, bevor Sie die Ernährung Ihres Hundes umstellen. Und hören Sie am besten auf den Rat von Experten, die meist keine rein vegane Ernährung empfehlen.

Es gibt Möglichkeiten zu Kompromissen, die Sie in Betracht ziehen können. Das kann zwar teuer und aufwändig sein, aber das Wohl Ihres Hundes sollte das wichtigste Ziel bleiben.

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