Ein Hitzschlag ist eine potenziell tödliche Erkrankung sowohl für Hunde als auch für Menschen und tritt am häufigsten in den heißen Sommermonaten auf. Da ein Hitzschlag so gefährlich ist, ist es wichtig, dass Sie die Anzeichen dafür bei Ihrem Hund erkennen und wissen, wie Sie ihn verhindern können.
Um einen Hitzschlag bei Ihrem Hund zu verhindern, ist es wichtig, die Zeit im Freien und besonders in der Sonne bei sehr heißen Temperaturen zu begrenzen. Gehen Sie vor allem in den kühleren Morgen- und Abendstunden mit Ihrem Hund spazieren und lassen Sie ihn während der heißen Tageszeit im Haus. Außerdem sollten Sie den Hund niemals allein im geparkten Auto lassen.
Der Hitzschlag ist definiert als ein Zustand extremer Hyperthermie mit Körperinnentemperaturen von 41 °C, der zu thermischen Schäden am Gehirn und anderen Organen führt.
Er tritt auf, wenn die Wärmeentwicklung die Fähigkeit des Körpers übersteigt, die Wärme abzuleiten oder zu beseitigen.
Dieser Zustand ist bei Katzen selten, kommt aber bei Hunden häufig vor. Zu den Hunden, die besonders gefährdet sind, einen Hitzschlag zu erleiden, gehören:
- Hunde, die in geparkten Autos zurückgelassen werden
- Welpen
- Ältere Hunde
- Hunde mit kurzen Schnauzen wie Möpse, Bulldoggen, Französische Bulldoggen, Pekinesen, Boston Terrier und ähnliche
- Hunde mit dickem Fell wie Huskys, Deutsche Schäferhunde, Akitas, Malamutes und andere
- Übergewichtige und untrainierte Hunde
- Hunde mit grundlegenden medizinischen Problemen wie Arthritis, Herzerkrankungen, Atemwegs- oder endokrinen Störungen, kollabierten Luftröhren und ähnlichen Problemen
- Hunde, die in heißen, feuchten Klimazonen leben
- Hunde, die anstrengende Übungen machen
- Hunde, die nicht an das heiße Wetter gewöhnt sind
Wie kommt es zu einem Hitzschlag beim Hund?
Die Temperaturregulierung wird durch ein spezielles Zentrum, den Hypothalamus, im Gehirn des Hundes gesteuert.
Dieser Bereich des Gehirns hält die Körperkerntemperatur trotz Temperaturschwankungen in der Umgebung relativ konstant.
Wenn die Umgebungstemperatur und die Körperinnentemperatur des Hundes ansteigen, regt das Regulationszentrum im Gehirn das Hecheln, Sabbern und die Erweiterung der Blutgefäße an.
Auf diese Weise versucht es, den Körper des Hundes durch Verdunstung und Abkühlung zu kühlen.
Da Hunde vor allem über die Pfotenballen schwitzen, ist Schwitzen kein wirksames Mittel zur Kühlung von Hunden.
Wenn die natürlichen Kühlmechanismen des Hundes nicht mit dem Anstieg der Körpertemperatur Schritt halten können, kommt es zum Hitzschlag.
Wie kann man einen Hitzschlag beim Hund verhindern?
Ein Hitzschlag ist zwar gefährlich, lässt sich aber mit ein wenig Achtsamkeit leicht vermeiden.
Wenn Sie die vorausgesagte Hitze und Luftfeuchtigkeit in Ihrer Region kennen, auf die nonverbalen Signale Ihres Hundes achten und immer vorsichtig sind, können Sie und Ihr Hund einen sicheren und glücklichen Sommer erleben.
Hier sind einige Tipps und Tricks, um der Hitze zu trotzen:
- Lassen Sie einen Hund niemals in einem geparkten Auto oder einem anderen geschlossenen Raum zurück, auch nicht bei geöffneten Fenstern. Autos können sich innerhalb von Minuten um bis zu 11 Grad stärker aufheizen als die Außenumgebung und in einer Stunde sogar um bis zu 22 Grad. Und Hunde heizen sich von Natur aus mehr auf als Menschen.
- Bei sehr hohen Temperaturen sollten Sie Ihren Hund im Haus halten. Wenn eine Hitzewarnung für Menschen gilt, gilt das auch für Haustiere. Gehen Sie frühmorgens oder spätabends, nach Sonnenuntergang, mit Ihrem Hund spazieren, wenn die Temperaturen abgekühlt sind.
- Lassen Sie Ihren Hund in der Hitze niemals unbeaufsichtigt im Freien. Ein Hitzschlag kann je nach Hitze und Luftfeuchtigkeit in weniger als 30 Minuten auftreten, selbst wenn der Hund Zugang zu Wasser und Schatten hat.
- Beschränken Sie bei extremer Hitze den Aufenthalt im Freien, das Spielen und die Spaziergänge so weit wie möglich. Machen Sie Spaziergänge und andere Aktivitäten im Freien während der kühlsten Tageszeiten, beispielsweise am frühen Morgen oder am späten Abend. Erlauben Sie bei extremer Hitze keine anstrengenden Aktivitäten wie Rennen oder Apportieren im Freien.
- Achten Sie darauf, wie sich die Luftfeuchtigkeit auf den Hitzeindex in Ihrer Region auswirkt. Der Hitzeindex setzt sich aus den Auswirkungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit zusammen und kann Ihnen eine bessere Vorstellung von der tatsächlichen Außentemperatur vermitteln.
Einige häufige Anzeichen für einen Hitzschlag bei Hunden sind:
- Starkes Hecheln
- Schnelle oder erschwerte Atmung
- Erhöhte Herzfrequenz mit schnellem Puls
- Lethargie
- Mangelnde Koordination
- Erbrechen und Diarrhöe
- Tiefrote oder violett gefärbte Zunge oder Zahnfleisch
- Krampfanfälle
- Bewusstlosigkeit oder Kollaps
- Übermäßiges Sabbern oder Speichelfluss
Der Speichelfluss tritt auf, weil der Körper immer stärker versucht, die aufgestaute Wärme loszuwerden. Wenn der Hitzschlag fortschreitet, kommt es zu schweren Atemproblemen. Viele Hunde wirken, als könnten sie nicht mehr atmen.
Drehen Sie die Lefzen und sehen Sie sich Zahnfleisch und Zunge an. Das Zahnfleisch wird leuchtend rot, und auf dem Zahnfleisch oder der Haut sind blaue oder violette Flecken zu sehen.
Wenn sich der Zustand verschlimmert, kommt es zu Kollaps, Krampfanfällen, Lethargie und abnormalen Geisteszuständen.
Aufgrund der Schädigung der Blutgefäße in Darm und Magen kann es zu vermehrtem Wasserlassen, blutigem Durchfall und Bluterbrechen kommen.
Ein Anzeichen für eine Verschlimmerung des Zustands ist, dass das zuvor dunkle und rötliche Zahnfleisch blass und fahl wird. Und auch der Puls wird dann schwächer.
Die erhöhte Körpertemperatur kann unter den Normalwert sinken, und es können neurologische Anzeichen wie Krampfanfälle und Koma auftreten, die oft dem Tod vorausgehen.
Behalten Sie Ihren Hund bei heißem Wetter immer im Auge.
Warten Sie nicht, bis Ihr Hund Anzeichen eines Hitzeschlags zeigt. Dann ist die Gefahr viel größer, dass Ihr Hund den Hitzschlag nicht überlebt.
Wenn Sie bei Ihrem Hund Anzeichen eines Hitzschlags bemerken, bringen Sie ihn sofort aus der Hitze, vorzugsweise in einen klimatisierten Raum oder ein Haus.
Bieten Sie ihm reichlich Wasser an und beginnen Sie mit der Abkühlung, während Sie sich auf den Weg zum Tierarzt machen.
Was ist zu tun, wenn Ihr Hund einen Hitzschlag hat?
Das Kühlen ist bei einem Hitzschlag entscheidend. Beginnen Sie mit den Kühlmaßnahmen vor und auf dem Weg zum nächsten Tierarzt.
Zu viel Kühlung kann die Situation jedoch verschlimmern. Das Wichtigste ist, den Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt zu bringen – egal zu welchem Tierarzt.
Was Sie tun können, um zu helfen:
- Bringen Sie den Hund aus der Sonne, am besten in ein klimatisiertes Haus.
- Legen Sie den Hund auf eine kühle Unterlage, am besten einen Fliesenboden oder in eine Badewanne oder Dusche, da Sie ihn nass machen werden.
- Befeuchten Sie den Hund gründlich mit kühlem oder zimmerwarmem Wasser. Verwenden Sie jedoch kein eiskaltes Wasser.
- Befeuchten Sie Ohrläppchen und Pfoten mit kühlem Wasser.
- Richten Sie einen Ventilator auf den Hund, wenn ein solcher vorhanden ist.
- Verwenden Sie ein Rektalthermometer, um die Temperatur des Hundes alle paar Minuten zu überprüfen.
Was Sie nicht tun sollten:
- Verwenden Sie kein Eis oder eiskaltes Wasser. Dies führt dazu, dass sich die Blutgefäße in der Haut verengen und die Wärme im Körperkern eingeschlossen wird, wo sie den größten Schaden anrichtet.
- Kühlen Sie Ihren Hund nicht zu stark ab. Sobald die Rektaltemperatur auf 39 °C gesunken ist, brechen Sie die oben beschriebenen Maßnahmen ab und suchen Sie den Tierarzt auf, wenn Sie nicht schon längst auf dem Weg dorthin sind.
- Zwingen Sie Ihren Hund nicht zum Trinken. Es ist in Ordnung, eine Schale mit frischem, kühlem Wasser bereitzustellen, wenn Ihr Hund von sich aus trinken möchte.
- Lassen Sie Ihren Hund nicht für längere Zeit unbeaufsichtigt.
- Warten Sie nicht einfach nur ab. Hunden, die man einfach ausschlafen lässt, geht es später fast immer schlechter.
Sobald Ihr Hund den Tierarzt erreicht, wird das Behandlungsteam je nach Bedarf intensivere Therapien durchführen.
Wie ist die Prognose für Hunde mit Hitzeschlag?
Die Gesamtprognose für einen Hund mit Hitzschlag hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Es kommt darauf an, wie lange das Tier eine erhöhte Temperatur hatte, wie hoch die Temperaturerhöhung war, wie stark die Organe geschädigt wurden und wie gut das Tier auf die intensive unterstützende Pflege reagiert.
Ob sich ein Hund erholen kann, hängt auch davon ab, ob er Risikofaktoren wie hohes Alter oder Brachyzephalie aufweist oder ob die Ursache des Hitzschlags besonders extrem ist.
Bei Hitze in einem Fahrzeug eingeschlossen zu sein, führt normalerweise zu den schwersten Fällen.
Auch wenn sich Ihr Hund erholt hat, kann er noch einige neurologische Defizite aufweisen. In einer Studie mit 54 Fällen lag die Gesamttodesrate bei 50 %.
Schützen Sie Ihren Hund daher mit den richtigen Präventivmaßnahmen vor der Hitze. Die heißen Tage des Sommers können eine schöne Zeit für alle sein, solange Sie kühl und sicher bleiben.
Fazit: Wie Sie einen Hitzschlag bei Ihrem Hund verhindern
Ein Hitzschlag kann schwerwiegende und sogar tödliche Folgen für einen Hund haben. Daher ist es wichtig, es gar nicht erst dazu kommen zu lassen.
Verhindern lässt sich ein Hitzschlag am besten, wenn sich der Hund während der heißen Phase des Tages nicht im Freien aufhält. Lassen Sie Ihren Hund im Haus, und gehen Sie nur früh morgens und spät abends mit ihm spazieren.
Auch Anstrengung sollten Sie vermeiden, vor allem im Freien. Ihr Hund sollte nicht zu sehr herumtoben, und auch Spiele wie Apportieren sollten Sie sein lassen.
Besonders wichtig ist auch, den Hund niemals im geparkten Auto zurückzulassen. Die Temperatur im Auto kann sich in kürzester Zeit massiv erhöhen, und dies führt meist zu den schwersten Hitzschlägen mit den schlechtesten Prognosen.
Falls Ihr Hund dennoch einen Hitzschlag erleidet, ist es wichtig, ihn sofort aus der Hitze und der Sonne zu bringen. Kühlen Sie ihn mit Wasser ab, jedoch nicht mit eiskaltem Wasser.
Bieten Sie dem Hund zimmerwarmes Wasser an, falls er trinken möchte. Und machen Sie sich so schnell wie möglich auf den Weg zum Tierarzt, damit dieser die richtige Behandlung einleiten kann.
