Können Hunde schwitzen?

Daniel

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Hunde können schwitzen

Wir Menschen schwitzen, wenn wir uns anstrengen. Das hilft uns, uns abzukühlen und unsere Körpertemperatur wieder auf ein normales Niveau zu bringen. Vielleicht haben Sie mal gehört, dass Hunde im Gegensatz zu Menschen nicht schwitzen können. Aber stimmt das überhaupt?

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Hunde überhaupt nicht schwitzen. Hunde schwitzen über Drüsen an den Pfoten, die den menschlichen Schweißdrüsen ähnlich sind. An heißen Tagen kann man sogar nasse Pfotenabdrücke sehen.

Schwitzen ist für Hunde völlig normal. Sie schwitzen am häufigsten, wenn sie sich anstrengen oder sich von der Anstrengung erholen.

Hunde können auch schwitzen, wenn sie schlafen, wenn es draußen heiß ist oder wenn sie etwas gestresst oder ängstlich sind.

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über das Schwitzen von Hunden, die Anzeichen von Überhitzung und die Vorbeugung wissen müssen.

Wo schwitzen Hunde?

Hunde schwitzen hauptsächlich durch die Schweißdrüsen in ihren Pfoten. Hundehalter können bei nervösen oder gestressten Hunden oder an heißen Tagen oft eine Spur von nassen Pfotenabdrücken sehen, die vom Schweiß herrühren.

Es stimmt zwar, dass Hunde hauptsächlich über ihre Pfotenballen schwitzen. Aber manche Menschen glauben, dass sie auch über andere Drüsen an behaarten Stellen ihres Körpers schwitzen.

Dieser Schweißmechanismus ist jedoch weniger bekannt und weniger gut erforscht als die Schweißdrüsen an den Pfotenballen.

Wie schwitzen Hunde?

Die Haut eines Hundes ist ein komplexes Organ mit vielen Schichten, die ihm helfen zu schwitzen und sich abzukühlen.

Die Schweißdrüsen an den Pfotenballen eines Hundes zum Beispiel sind als ekkrine Schweißdrüsen bekannt. Sie befinden sich auch auf der Hundenase, obwohl unklar ist, ob diese Drüsen eine kühlende Funktion haben.

Einige Wissenschaftler glauben, dass die Schweißdrüsen an den Pfoten eines Hundes neben der Regulierung der Körpertemperatur auch zur Verbesserung der Bodenhaftung beitragen können.

Hunde haben auch eine andere Art von Schweißdrüsen, die so genannten apokrinen Schweißrüsen. Diese befinden sich in der Dermis, einer tieferen Hautschicht.

Es handelt sich bei den apokrinen Schweißdrüsen um dieselben Drüsen, die beim Menschen für das Schwitzen verantwortlich sind. Aber bei Hunden erfüllen sie einen etwas anderen Zweck.

Diese Drüsen dienen in erster Linie der Abgabe natürlicher Duftstoffe und nicht dem Schwitzen.

Aufgrund der haarigen Haut eines Hundes wäre das Schwitzen in diesen Regionen ineffizient und würde dazu führen, dass die Haare zusammenkleben.

Und wenn die Haare zusammenkleben, bilden sie eine isolierende Barriere über der Haut und erschweren die Wärmeabgabe, wenn der Körper heiß ist.

Wie kühlen Hunde ihren Körper außer durch Schwitzen?

Schwitzen allein reicht nicht aus, um einen heißen Hund abzukühlen. Der Grund dafür ist die begrenzte Anzahl von Schweißdrüsen, die nicht ausreicht, um den Hund zu kühlen.

Hunde nutzen stattdessen andere Körperfunktionen, um sich zu kühlen. Wenn ein Hund überhitzt, hechelt er vor allem.

Wenn Ihr Hund also stark zu hecheln beginnt, versucht er höchstwahrscheinlich, seine Körpertemperatur zu regulieren.

Das Hecheln funktioniert wie eine interne Klimaanlage. Wenn Ihr Hund schnell Luft einatmet, verdunstet die Flüssigkeit in Maul, Rachen und Lunge.

Dies wiederum trägt dazu bei, kühlere Luft um den Körper herum zu leiten und hilft dem Hund, seine Temperatur zu regulieren.

Darüber hinaus nutzen Hunde auch die Gefäßerweiterung, um sich abzukühlen. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung der Blutgefäße, die sogenannte Vasodilatation.

Durch die Vasodilatation gelangt das warme Blut näher an die Hautoberfläche, vor allem an die Ohren und das Gesicht, wodurch der Hund seine Körpertemperatur senken kann.

Ist mein Hund überhitzt?

Ein Hitzschlag ist ein sehr gefährlicher Zustand, der eintritt, wenn Ihr Hund nicht in der Lage ist, sich abzukühlen und seine Temperatur zu regulieren.

Bei dieser potenziell tödlichen Erkrankung steigt die Körpertemperatur Ihres Hundes übermäßig an.

Anzeichen dafür, dass Ihr Hund überhitzt ist, sind unter anderem:

  • Übermäßiges Hecheln: Hecheln ist eine wichtige Methode für Ihren Hund, um sich abzukühlen. Aber Ihr Hund könnte überhitzt sein, wenn sein Hecheln konstant und intensiv ist oder aus dem Nichts heraus beginnt.
  • Dehydrierung: Anzeichen für Dehydrierung bei Hunden sind eine trockene Nase und trockenes Zahnfleisch, eingefallene Augen und ein Verlust der Hautelastizität.
  • Hohe Körpertemperatur: Die durchschnittliche Körpertemperatur eines Hundes sollte zwischen 37,5 und 39,2 Grad Celsius liegen. Liegt sie über diesem Wert, ist er überhitzt. Kaufen Sie ein Hundethermometer*, damit Sie die Temperatur Ihres Hundes leicht im Auge behalten können.
  • Übermäßiges Sabbern: Ein gewisses Maß an Sabber ist zwar normal, aber bei Überhitzung kann Ihr Hund übermäßig sabbern. Allerdings sabbern manche Hunderassen mehr als andere, wie z. B. Basset Hounds, Boxer, Bloodhounds und Bulldoggen, daher sollten Sie sich informieren, wie viel Sabbern für Ihren Hund typisch ist.
  • Unregelmäßiger Herzschlag: Die durchschnittliche Herzfrequenz von Hunden liegt bei 60 bis 140 Schlägen pro Minute. Ein Hitzeschlag kann jedoch einen schnelleren oder unregelmäßigen Herzschlag verursachen. Informieren Sie sich, wie Sie die Herzfrequenz Ihres Hundes messen können, damit Sie feststellen können, ob sie schneller oder unregelmäßiger als normal ist.
  • Erbrechen: Es gibt natürlich eine Reihe von Faktoren, die Erbrechen auslösen können. Aber wenn es mit anderen Symptomen eines Hitzschlags einhergeht, muss Ihr Hund möglicherweise einen Tierarzt aufsuchen.
  • Gerötetes Zahnfleisch: Das Zahnfleisch eines Hundes ist normalerweise hellrosa oder lachsfarben. Wenn das Zahnfleisch Ihres Hundes jedoch leuchtend kirschrot ist, kann dies ein Zeichen für eine Überhitzung sein.
  • Muskelzittern: Wenn der Hitzschlag fortschreitet, können Sie bemerken, dass die Muskeln Ihres Hundes anfangen zu zittern und zu zucken.
  • Krampfanfälle: Ein Hitzschlag kann dazu führen, dass Ihr Hund stolpert, zusammenbricht, das Bewusstsein verliert oder Krämpfe bekommt.

Was soll ich tun, wenn mein Hund überhitzt ist?

Wenn Ihr Hund Anzeichen eines Hitzschlags zeigt, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Rufen Sie vorher an und sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund während der Fahrt im Auto kühl bleibt.

Es ist nicht empfehlenswert, den Hund in kaltes Wasser zu tauchen oder Eispackungen zu verwenden. Dadurch können sich die Blutgefäße verengen, was zunächst zu einer verminderten Wärmeabgabe führt.

Legen Sie Ihren Hund stattdessen auf eine Kühlmatte und benetzen Sie ihn mit zimmerwarmem oder kaltem Wasser. Richten Sie wenn möglich einen Ventilator auf den Hund.

Wie Sie Ihren Hund vor Überhitzung schützen können

Hunde schwitzen und hecheln zwar, um sich zu kühlen, aber ihr Temperaturregulierungssystem ist nicht ganz so effizient wie das unsere.

Leider bedeutet das, dass Ihr Hund eher überhitzt, wenn das Wetter anfängt, heißer zu werden.

Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen für einen Hitzschlag zu kennen und zu wissen, wie Sie Ihren Hund kühl und sicher halten können.

Wir haben einige Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Ihren Hund vor Überhitzung schützen können:

  • Lassen Sie Ihren Hund niemals unbeaufsichtigt in einem Fahrzeug.
  • Halten Sie Ihr Zuhause auf einer angenehmen Temperatur – je nach Jahreszeit zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
  • Stellen Sie immer kühles, frisches Wasser für Ihren Hund bereit. Manche Hunde lieben es auch, an Eiswürfeln zu lecken.
  • Halten Sie Ihren Hund während der heißesten Zeit des Tages drinnen.
  • Bieten Sie Ihrem Hund gefrorene Leckerlis an, wenn es draußen heiß ist.
  • Versuchen Sie, Ihren Hund mit Hüten oder Sonnenschirmen zu schützen, wenn er draußen ist.
  • Gehen Sie während der kühlsten Tageszeiten mit dem Hund spazieren, also normalerweise am frühen Morgen und am späten Abend.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund im Freien Zugang zu Schatten hat und nicht für längere Zeit unbeaufsichtigt ist.
  • Seien Sie bei Spaziergängen oder beim Spielen im Freien besonders vorsichtig, wenn Ihr Hund zu einem Hitzschlag neigt. Dies gilt auch für flachgesichtige Rassen und solche mit dichtem, schwerem Fell.
  • Manche Hunde mögen einen kühlenden Ganzkörpernebel aus einer mit Wasser gefüllten Sprühflasche.
  • Wenn Ihr Hund Wasser liebt, stellen Sie ein kleines Planschbecken im Schatten auf und füllen Sie es mit kühlem, aber nicht zu kaltem Wasser. Denken Sie daran, das Wasser regelmäßig zu wechseln und es nicht zu heiß werden zu lassen.

Fazit: Können Hunde schwitzen?

Hunde können genau wie Menschen schwitzen. Allerdings schwitzen sie anders als wir.

Hunde schwitzen hauptsächlich über Schweißdrüsen an den Pfoten, weswegen man an heißen Tagen manchmal nasse Pfotenabdrücke vorfinden kann.

Weitere Möglichkeiten für einen Hund, seinen Körper abzukühlen, liegen im Hecheln und in der Erweiterung der Blutgefäße.

Insgesamt ist die Temperaturregulierung bei Hunden jedoch nicht ganz so effizient wie bei Menschen. Daher neigen Hunde eher zu Überhitzung oder einem Hitzschlag als wir.

Achten Sie daher vor allem an heißen Tagen auf Anzeichen für Überhitzung. Diese kann für Hunde sehr gefährlich sein.

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