Wie viel Schlaf braucht ein Hund?

Daniel

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Ein Hund braucht viel Schlaf

Wenn Sie gerade erst einen Hund aufgenommen haben, fragen Sie sich vielleicht, wie viel Schlaf Ihr Hund braucht. Die Antwort kann von einer Reihe von Faktoren abhängen, darunter Alter, Rasse, Lebensstil, allgemeiner Gesundheitszustand und vieles mehr!

Wie viel Schlaf braucht ein Hund also? Erwachsene Hunde schlafen in der Regel etwa 11-12 Stunden pro Tag, bei Welpen und alten Hunden können es auch deutlich mehr sein, bis zu 20 Stunden. Allerdings schläft ein Hund nicht die gesamten Stunden am Stück, sondern macht über den Tag verteilt immer wieder mehr oder weniger kurze Nickerchen.

Im Gegensatz zu den meisten Menschen bekommt ein Hund seinen Schlaf nicht auf einmal. Hunde sind polyphasische Schläfer, das heißt, sie dösen den ganzen Tag über immer wieder ein.

Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihr Hund regelmäßig ein Nickerchen macht. Jeder Hund ist jedoch anders, so dass manche Hunde tagsüber und nachts mehr oder weniger lange schlafen.

Die Schlafgewohnheiten Ihres Hundes sind am Anfang vielleicht gewöhnungsbedürftig. Aber wenn Sie verstehen, wie Hunde schlafen, können Sie die ersten Anzeichen für gesundheitliche Probleme wie Narkolepsie erkennen.

Im Folgenden geben wir einen Einblick in die Schlafgewohnheiten von Hunden. Wir besprechen auch mögliche Unregelmäßigkeiten, die Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen sollten.

Wie viele Stunden Schlaf sollte ein Hund täglich bekommen?

Das Alter ist der wichtigste Faktor für den Schlafrhythmus eines Hundes. Welpen können sogar bis zu 20 Stunden pro Tag schlafen! Und auch ältere Hunde können den größten Teil des Tages verschlafen.

In der folgenden Liste finden Sie die Durchschnittswerte für die Schlafdauer und die Verteilung des Schlafs auf Tag und Nacht für Welpen, erwachsene Hunde und ältere Hunde:

  • Welpen: 18-20 Stunden pro Tag, davon ca. 40% nachts und 60% tagsüber
  • Erwachsene Hunde: 11-12 Stunden pro Tag, davon 70-75% nachts und 25-30% tagsüber
  • Ältere Hunde: Über 20 Stunden pro Tag, davon ca. 60% nachts und 40% tagsüber

Über die Unterschiede der Schlafgewohnheiten einzelner Hunderassen ist weniger bekannt. Man kann jedoch anhand der Größe des Hundes ungefähre Angaben machen:

  • Kleine Hunde: 14-16 Stunden pro Tag, 70-75% nachts, 25-30% tagsüber
  • Mittlere Hunde: 10-14 Stunden pro Tag, 70-75% nachts, 25-30% tagsüber
  • Große Hunde: 18 Stunden pro Tag, 65-70% nachts, 30-35% tagsüber

Darf man einen schlafenden Hund wecken?

„Schlafende Hunde soll man nicht wecken“ heißt ein Sprichwort, und das kann ein guter Rat sein. Experten empfehlen tatsächlich, einen schlafenden Hund nicht zu wecken, wenn man es vermeiden kann.

Hunde und Menschen durchlaufen ähnliche Schlafzyklen, und Hunde träumen ebenso, wenn auch etwas anders als Menschen.

Wenn ein Hund gerade im Traum ist, wenn Sie ihn aufwecken, kann es sein, dass er anschließend desorientiert ist und in seiner Verwirrung um sich schlägt.

Wenn Sie Ihren Hund aus irgendeinem Grund wecken müssen, rufen Sie am besten leise seinen Namen, um ihn nicht zu erschrecken.

Sie können ihm auch ein Leckerli unter die Nase halten, damit das Aufwachen ein positives Erlebnis wird.

Gesunde Schlafgewohnheiten

Hunde durchlaufen genau wie Menschen den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) und den SWS-Schlaf (Slow Wave Sleep).

Sie durchlaufen diese Zyklen jedoch viel schneller, und sie können bis zu 20 Schlafzyklen pro Nacht durchlaufen! Menschen hingegen haben normalerweise zwischen vier und sechs Schlafzyklen pro Nacht.

Sie wissen vielleicht nicht immer, wie viel Schlaf Ihr Hund bekommt, vor allem wenn er dazu neigt, oft genau dann zu dösen, wenn Sie tagsüber nicht zu Hause sind.

Außerdem sind Hunde sehr anpassungsfähig, so dass sie ihren eigenen Rhythmus an Ihren Tagesablauf anpassen können.

Mit anderen Worten: Wenn Sie zur Tür reinkommen, springt Ihr Hund vielleicht aus seinem Nickerchen auf und ist direkt bereit zum Spielen.

Untersuchungen mit Hunden aus Tierheimen haben ergeben, dass Hunde, die tagsüber mehr schlafen, auf die Mitarbeiter entspannter wirken.

Wenn Ihr Hund also tagsüber nicht viel schläft und außerdem unruhig, unglücklich oder trainingsresistent wirkt, sollten Sie nach Möglichkeiten suchen, ihm zu mehr Schlaf am Tag zu verhelfen.

Woran erkennt man einen ungesunden Schlafrhythmus?

Wie Menschen haben auch Hunde einen tageszeitlichen Schlafrhythmus: Sie sind tagsüber aktiver und schlafen nachts mehr.

Ein Hund schläft genau wie ein Mensch nicht gut, wenn er häufig aufwacht oder Schwierigkeiten beim Einschlafen hat.

Es kann auch hilfreich sein, auf Zuckungen zu achten, die Sie bei Ihrem Hund vielleicht bemerken.

Hunde zucken natürlich im Schlaf, wenn sie träumen. Aber lang anhaltende oder allgemeine Zuckungen können auf ein gesundheitliches Problem hinweisen.

Leider ist die Forschung zu Schlafproblemen bei Hunden im Moment noch nicht weit fortgeschritten.

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass ein anhaltender Schlafmangel die Stimmung, die Energie, den Appetit und das allgemeine Wohlbefinden Ihres Hundes beeinträchtigen kann.

Unabhängig davon, ob Ihr Hund den ganzen Tag schläft oder kaum schläft, kann Ihnen Ihr Tierarzt weitere Ratschläge und mögliche Lösungen zur Verbesserung der Nachtruhe geben.

Warum haben manche Hunde Schlafprobleme?

Zu den Hauptgründen für ein ungesundes Schlafverhalten eines Hundes gehören Stress und eine schlechte Schlafumgebung. So kann der Schlafplatz beispielsweise laut oder hell sein, oder Menschen und andere Tiere können ihn aufwecken.

Ihr Hund kann auch Probleme mit dem Schlafen haben, wenn er wegen einer Änderung seines Tagesablaufs oder seiner Lebenssituation nervös ist oder wenn er unter Trennungsangst leidet, wenn ein oder mehrere Bezugspersonen weg sind.

Ein gestresster Hund wacht möglicherweise häufiger auf oder hat Schwierigkeiten beim Einschlafen.

Schlechter Schlaf kann leicht zu einem Teufelskreis werden, denn er kann den Stress Ihres Hundes noch verstärken und es ihm noch schwerer machen, die nötige Ruhe zu finden.

Deshalb ist es so wichtig, mit Ihrem Tierarzt zu sprechen, sobald Sie bemerken, dass Ihr Hund Probleme mit dem Schlafen hat.

Schlafstörungen bei Hunden

Es kann vorkommen, dass Ihr Hund mehr oder weniger schläft, weil sich seine Gewohnheiten mit zunehmendem Alter natürlich ändern.

Wenn Ihr Hund jedoch lethargisch, unglücklich oder unruhig wirkt oder Sie andere beunruhigende Anzeichen in Verbindung mit Schlafstörungen bemerken, sollten Sie sich an Ihren Tierarzt wenden, um weitere Informationen zu erhalten.

Auch Hunde können Schlafstörungen entwickeln, darunter Narkolepsie, Schlaflosigkeit und Schlafapnoe. Hier sind drei wichtige Anzeichen, auf die Sie achten sollten.

Ihr Hund schläft plötzlich ein

Narkolepsie ist eine Schlafstörung, die vor allem jüngere Hunde betrifft. Wenn Ihr Hund in der einen Minute aktiv ist, in der nächsten abrupt einschläft und dann wieder aufwacht, als wäre nichts geschehen, leidet er möglicherweise an Narkolepsie.

Diese Krankheit, die in der Regel genetisch vererbt wird, beruht auf einem Defekt der chemischen Neurotransmitter.

Bestimmte Hunderassen sind anfälliger für Narkolepsie als andere, darunter Labrador Retriever, Dackel und Dobermannpinscher.

Ein narkoleptischer Anfall mag beunruhigend erscheinen, ist aber in der Regel nicht schwerwiegend und muss möglicherweise nicht einmal behandelt werden.

Natürlich ist es immer wichtig, dass Sie Ihren Tierarzt informieren, wenn Sie bei Ihrem Hund Anzeichen von Narkolepsie feststellen.

Wenn die Anfälle ernst werden, kann Ihr Tierarzt Medikamente empfehlen, um die Häufigkeit und Dauer der Anfälle zu verringern.

Ihr Hund schläft nachts sehr wenig

Viele Hunde verbringen sehr viel Zeit mit Schlafen. Wer liebt es nicht, in einem bequemen Bett ein Nickerchen zu machen? Dass Hunde zu wenig schlafen, ist weitaus seltener der Fall.

Wenn Ihr Hund also regelmäßig die ganze Nacht umherstreift, könnte dieses Verhalten auf ein zugrunde liegendes Gesundheitsproblem hinweisen.

Es gibt einige Gründe dafür, dass Hunde nachts nicht genug schlafen:

  • Ängstlichkeit: Manche Hunde bleiben in höchster Alarmbereitschaft, um ihre Familie im Schlaf zu schützen, vor allem in lauten Städten oder in Gegenden mit vielen Wildtieren. Vor allem Welpen können sich ängstlich fühlen, wenn sie nachts nicht bei Ihnen sein können. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Hund mit Ihnen im Bett schläft, versuchen Sie, ihn mit einem Stück Ihrer Kleidung schlafen zu legen, um ihm zu helfen, sich für die Nacht zu beruhigen.
  • Gesundheitsprobleme: Wenn Ihr Hund eine Verletzung, schmerzende Gelenke oder Arthritis hat, kann es für ihn schmerzhaft sein, sich für längere Zeit hinzulegen. Es kann sein, dass er sich häufig verlagert, um es sich bequem zu machen. Ein orthopädisches Hundebett* kann viel dazu beitragen, dass Ihr Hund sich besser erholen kann.
  • Umgebung: Wenn Sie glauben, dass Haushaltsgeräusche, andere Haustiere oder Menschen Ihren Hund tagsüber und nachts aufwecken könnten, können Sie versuchen, sein Bett oder seine Kiste in einen ruhigen, dunklen Bereich zu verlegen. Wenn Sie ihn von potenziellen Störfaktoren fernhalten, kann das den Unterschied ausmachen.
  • Bewegung: Wenn Ihr Hund tagsüber nicht genug Bewegung bekommt, ist er nachts vielleicht einfach nicht sehr müde. Es kann sogar sein, dass er nachts überdreht. Um ihn auf die Schlafenszeit vorzubereiten, können Sie versuchen, mit ihm einen abendlichen Spaziergang zu machen, um ihn müde zu machen.

Wenn die Schlafprobleme Ihres Hundes andauern, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Tierarzt vereinbaren, um ihn untersuchen zu lassen.

Ihr Hund macht im Schlaf seltsame Geräusche oder Bewegungen

Hunde, die im Schlaf laute Schnarch– oder Würgegeräusche von sich geben, leiden möglicherweise an Schlafapnoe.

Diese Erkrankung ist bei Hunden relativ selten, kommt aber häufiger bei brachycephalen Hunden vor, die eine verkürzte Schnauze haben.

Bei diesen Hunden sind die Atemwege anders geformt, was sowohl bei Tag als auch bei Nacht zu Atemproblemen führen kann.

Sie können auch ein brachyzephales obstruktives Atemwegssyndrom entwickeln, das von Experten mit Schlafapnoe in Verbindung gebracht wird.

Je nach Ursache der Atemprobleme Ihres Hundes kann Ihr Tierarzt Medikamente, eine Sauerstofftherapie, eine Gewichtsabnahme oder eine Operation zur Verbesserung des Luftstroms empfehlen.

Wenn Ihr Hund hingegen bellt, heult, kaut oder im Schlaf heftig mit den Gliedmaßen zuckt, leidet er möglicherweise an einer REM-Schlafverhaltensstörung.

Wenn Ihr Tierarzt diese Störung diagnostiziert, kann er Medikamente verschreiben, um die Bewegungen während des Schlafs zu reduzieren und die Schlafqualität Ihres Hundes zu verbessern.

Wie Sie Ihrem Hund helfen, besser zu schlafen

In der folgenden Liste finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihrem Hund die Ruhe verschaffen können, die er für eine optimale Gesundheit braucht:

  • Sorgen Sie für die richtigen Schlafbedingungen: Wahrscheinlich mögen Sie es in Ihrem Schlafzimmer ruhig und gemütlich, und auch Ihr Hund braucht die richtige Umgebung zum Schlafen. Im Allgemeinen bedeutet das einen ruhigen, dunklen Ort, an dem er nicht gestört wird, und vergessen Sie nicht das bequeme Bett. Achten Sie darauf, dass das Bett die richtige Größe für Ihren Hund hat. Wenn Sie mehrere Haustiere haben, die gerne zusammen schlafen, sollten Sie eine oder zwei Größen mehr nehmen.
  • Legen Sie einen Schlafrhythmus fest: Es kann hilfreich sein, Ihrem Hund einen Schlafrhythmus mit regelmäßigen Zeiten zum Schlafen und Aufwachen zu vermitteln. Wenn Sie dafür sorgen, dass die Essens- und Bewegungszeiten jeden Tag ungefähr zur gleichen Zeit stattfinden, weiß Ihr Hund immer, was er zu erwarten hat. Das kann helfen, Ängste und Stress abzubauen.
  • Bieten Sie körperliche und geistige Anregung: Sie wissen vielleicht schon, dass Ihr Hund täglich Bewegung braucht. Er braucht aber auch geistige Anregung, damit er sich nicht langweilt. Puzzlespielzeug und regelmäßige Trainingseinheiten können das Leben Ihres Hundes bereichern und ihn unterhalten. Achten Sie nur darauf, dass Sie den Tag Ihres Hundes nicht mit Aktivitäten vollstopfen. Zu viel Stimulation könnte ihn übermüden.

Fazit: Wie viel Schlaf brauchen Hunde?

Hunde schlafen mehr als Menschen, im Durchschnitt ungefähr 11-12 Stunden pro Tag. Allerdings schlafen sie die Zeit nicht am Stück, sondern machen über den Tag verteilt viele kurze oder längere Nickerchen.

Bei Welpen und älteren Hunden können es sogar bis zu 20 und mehr Stunden pro Tag werden.

Die Schlafdauer hängt jedoch nicht nur vom Alter ab, sondern auch von der Rasse, der Größe und dem Gesundheitszustand Ihres Hundes.

Hunde können, genau wie Menschen, Schlafprobleme entwickeln, die Sie angehen sollten, damit Ihr Hund einen gesunden Schlafrhythmus hat, was sich positiv auf seine Gesundheit auswirkt.

Sie können selbst vieles unternehmen, um Ihrem Hund zu einem gesunden Schlaf zu verhelfen. Falls Sie jedoch Schlafprobleme bei Ihrem Hund feststellen, die Sie selbst nicht beheben können, sollten Sie Ihren Tierarzt darauf ansprechen.

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