Wir alle machen Fehler und tun Dinge, die wir aufrichtig bereuen. Da ist es nur natürlich, dass man sich fragt, ob Katzen ihren Haltern gegenüber einen Groll hegen können. Die gute Nachricht ist, dass Katzen relativ schnell über einmalige Ereignisse hinwegkommen und diese verzeihen. Es etwas schädigt die Beziehung zu Ihrer Katze also wahrscheinlich nicht dauerhaft.
Katzen erinnern sich bis zu 16 Stunden lang an einmalige Missgeschicke und harmlose Fehler. Wenn Sie also einer Katze versehentlich auf den Schwanz treten und sich entschuldigen, wird die Katze Ihnen nicht böse sein, wenn Sie die Entschuldigung akzeptiert haben. Katzen erinnern sich jedoch für den Rest ihres Lebens an wiederholte Misshandlungen und Missbrauch und verzeihen diese nicht.
Es liegt nicht im Interesse einer Katze, Ihnen wegen etwas relativ Belanglosem aus dem Weg zu gehen, da sie für ihr Überleben auf Sie angewiesen ist.
Bestimmte Ereignisse können jedoch das Leben der Katze in Gefahr bringen. Diese negativen Ereignisse werden dauerhaft im Langzeitgedächtnis einer Katze gespeichert, um sie vor weiterem Schaden zu bewahren.
Verzeihen und vergessen Katzen?
Viele von uns glauben fälschlicherweise, dass Katzen menschliche Fehler nie verzeihen.
Forscher versuchten das genauer herauszufinden, indem sie die Reaktion von Katzen überprüften, die gegen ihren Willen in einer Tierarztpraxis festgehalten wurden.
Sie fanden dabei heraus, dass Katzen anschließend bestimmte Menschen oder Bereiche nicht mieden.
Eine einmalige schlechte Erfahrung führt also nicht dazu, dass eine Katze einen Groll hegt.
Katzen werden von Überlebensinstinkten angetrieben. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sie ein gutes Gedächtnis haben, wenn es um physische und psychische Traumata geht.
Alles, was diese Überlebensinstinkte erschüttert, bleibt einer Katze lange im Gedächtnis haften. Folglich wird die Katze alles tun, was nötig ist, um eine Wiederholung zu vermeiden.
Dies zeigt sich auch bei Kämpfen zwischen zwei Katzen. Sie werden sich merken, in welchen Vierteln es freundliche und unfreundliche Katzen gibt.
Wenn Ihre Katze in einer bestimmten Straße angegriffen wird, wird sie diese Straße aus Selbsterhaltungstrieb meiden.
Das Gleiche gilt für Beziehungen zwischen Mensch und Katze. Denn Katzen merken sich, wer sie gut und wer sie schlecht behandelt. Eine Katze wird sich den Ersteren nähern und die Letzteren meiden.
Ist meine Katze böse auf mich?
Katzen können kurzfristig leicht verärgert sein, vor allem, wenn Sie gegen ihre Wünsche handeln.
Das Verhalten von Katzen kann willkürlich erscheinen, aber Katzen kommunizieren mit einer ausgeprägten Körpersprache. Als Halter sollten Sie diese Zeichen lernen, um Ihre Katze besser zu verstehen.
Zu den Warnzeichen einer verärgerten Katze gehören die Folgenden:
- Sie meiden Sie, verstecken sich oder verlassen den Raum, wenn Sie ihn betreten.
- Schnelles Schwanzwedeln, besonders wenn der Schwanz tief gehalten wird
- Flach an den Kopf gelegte Ohren
- Starren mit geweiteten Pupillen
- Aufplustern des Schwanzes und Wölben des Rückens
- Knurren oder Fauchen
- Scharren mit den Pfoten
Wenn Sie diese Verhaltensweisen beobachten, lassen Sie Ihrer Katze etwas Freiraum. Treten Sie zurück und lassen Sie Ihre Katze zur Ruhe kommen.
Nutzen Sie diese Zeit, um darüber nachzudenken, warum sich Ihre Katze über Sie ärgert. Versuchen Sie, diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Wie habe ich meine Katze verärgert?
Es ist fast sicher, dass Sie Ihre Katze irgendwann einmal verärgert haben.
Deshalb ist es so wichtig, eine Bindung aufzubauen. Denn wenn Ihre Katze Ihnen vertraut, wird sie sich schneller wieder beruhigen.
Gehen Sie nicht davon aus, dass Katzen mit zunehmendem Alter ruhiger und milder werden.
In Wahrheit sind ältere Katzen leichter zu ärgern als jüngere, weil sie eine Reihe von altersbedingten Beschwerden und Schmerzen haben, die sie schlecht gelaunt und mürrisch machen können.
Zu den üblichen Dingen, die Katzen ärgern, gehören:
- Unerlaubtes Anfassen, da manche Katzen es hassen, auf den Arm genommen zu werden.
- Berühren empfindlicher Haut, wie beispielsweise des Bauches oder der Pfotenballen.
- Verursachen von körperlichen Schmerzen, beispielsweise versehentliches Treten auf den Schwanz
- Übermäßiges Streicheln oder Streicheln gegen die Wuchsrichtung des Fells.
- Möbel verschieben.
- Unerwünschtes Betreten des Reviers einer Katze.
- Unnötigen Lärm machen.
- Eine Katze beim Schlafen stören.
- Das Katzenklo nicht saubermachen.
- Die Katze stundenlang allein lassen.
- Fehlende Routine in Bezug auf die Spiel- oder Fütterungszeit.
- Keine Reize und Beschäftigung bieten.
- Ignorieren von Bitten um Aufmerksamkeit.
- Aufmerksamkeit für andere Haustiere.
Vielleicht waren nicht Sie es, der Ihre Katze verärgert hat, denn Katzen zeigen auch umgeleitete Aggression. Ihre Katze könnte also ohne Ihr Verschulden frustriert oder gereizt sein.
Wie Sie sich bei Ihrer Katze entschuldigen können
Wenn Sie sich entschuldigen wollen, warten Sie, bis die Katze auf Sie zukommt.
Die Angst und die Unruhe Ihrer Katze werden ihr Verhalten bestimmen. Bis die Katze sich nicht mehr verärgert fühlt, wird sie wütend und nervös bleiben.
Achten Sie darauf, dass Sie regelmäßig mit Ihrer Katze sprechen, denn Katzen erkennen ihre Besitzer an der Stimme. Ihre Katze wird Sie hören und reagieren, sobald sie bereit ist, Ihnen zu verzeihen.
Wenn Ihre Katze zu Ihnen kommt, reagieren Sie ruhig. Wie bereits erwähnt, reagieren Katzen auf die menschliche Stimme, aber auch auf die Mimik.
Wenn Sie finster dreinschauen oder in einem aufgeregten Ton sprechen, wird Ihre Katze entsprechend reagieren.
Was kann ich tun, wenn meine Katze mir nicht verzeiht?
Möglicherweise wiederholen Sie ein unerwünschtes Verhalten, was zu einem ständigen Kreislauf des Ärgers führt. Es kann aber auch sein, dass etwas in der Umgebung Ihrer Katze Stress verursacht.
Sorgen Sie für eine ruhige und bereichernde Umgebung, einschließlich der folgenden Punkte:
- Gewohnte Routine
- Beruhigende Düfte
- Minimale Lärmbelastung
- Beschäftigung durch Kratzbäume und Spielzeug
- Regelmäßige Gesellschaft und Aufmerksamkeit
- Territorium, in dem sich die Katze entspannen kann
Wenden Sie sich in schlimmen Fällen vielleicht auch an einen Verhaltenstherapeuten, da Ihre Katze möglicherweise unter chronischen Ängsten leidet.
Katzen sind nicht nachtragend und verzeihen und vergessen einmalige Vorfälle schnell. Sie wollen menschliche Fehler und Grenzüberschreitungen verzeihen, nicht zuletzt aus Selbsterhaltungstrieb.
Erleichtern Sie Ihrer Katze diese Aufgabe, indem Sie ihr eine einladende, beruhigende Umgebung bieten. Eine entspannte, selbstbewusste Katze wird wenig Grund haben, wütend zu sein.
Verzeihen Katzen Misshandlung?
Wenn eine Katze systematisch missbraucht wurde, ist sie traumatisiert und psychisch verletzt.
Traumatische Ereignisse sind Teil des Langzeitgedächtnisses einer Katze und bleiben ihr für immer erhalten. Die Katze wird ihre Tortur nie vergessen, kann aber bereit sein, Misshandlungen zu verzeihen, wenn sie genug Zeit hat.
Katzen gehen nicht von Natur aus davon aus, dass Menschen freundlich sind. Also muss der Mensch beweisen, dass er nett und freundlich ist.
Eine Katze hat ein angeborenes Misstrauen gegenüber Menschen, und jeder Missbrauch wird dieses Problem noch verstärken.
Die Katze wird ihren Missbraucher meiden und – zu Unrecht – jeden, der sie an ihn erinnert.
Alles, was Ihre Katze mit ihrem Missbraucher in Verbindung bringt, kann negative Assoziationen auslösen. Das können profane Dinge wie Parfüm, Kleidung oder der Tonfall der Stimme sein.
Um die Beziehung zu einer misshandelten Katze wiederherzustellen, müssen Sie die Katze die Bedingungen festlegen lassen. Die Katze wird nervös sein und scheinbar vor allem Angst haben.
Dies kann nicht durch menschliches Verhalten behoben werden, daher muss die Katze ihr Vertrauen von sich aus zurückgewinnen. Denn nur dann wird sie sich wieder normal verhalten.
Sie können die Katze jedoch dabei unterstützen, ihr Vertrauen in Menschen wiederzugewinnen.
Wenn Sie Ihre Katze gut behandeln und eine strenge Routine einhalten, wird sie Ihnen vielleicht irgendwann vertrauen.
Dafür gibt es jedoch keine Garantie. Manche Katzen sind so traumatisiert, dass sie nicht über das Erlebte hinwegsehen können.
Verzeihen Katzen anderen Katzen?
Katzen streiten sich ständig untereinander. Da Katzen so territorial sind, liegen Konflikte in ihrer Natur. Katzen können mehrmals pro Woche von Freunden zu Todfeinden und wieder zu Freunden werden.
Die Vergebung zwischen Katzen hängt davon ab, wie ernst der Streit war. Die meisten Katzen gehen Kämpfen aus dem Weg und zeigen eine Reihe von Warnsignalen durch Körpersprache und Laute wie das Fauchen an.
Katzen sind hartnäckige Tiere. Wenn sie bei einer Provokation weglaufen, wird dies als Zeichen der Schwäche angesehen, da die Katze dadurch ihr Territorium und ihren dominanten Status aufgibt.
Infolgedessen wird keine der beiden Katzen nachgeben wollen. Dies führt schließlich zu einer physischen Konfrontation.
Beide Katzen kratzen und beißen, in der Hoffnung, den Konflikt zu beenden. Wenn eine Katze schwer verletzt wird, erinnert sie sich an diese schlimme Erfahrung.
Die verletzte Katze wird die andere Katze meiden, zumindest eine Zeit lang.
Katzen mit einer bestehenden Bindung sind aber eher bereit, einander nach einem Kampf zu verzeihen. Sie akzeptieren eher, dass Revierstreitigkeiten zu ihrem Leben gehören.
So können auch mehrere Katzen trotz gelegentlicher Konflikte in der Wohnung koexistieren.
Wenn sich zwei streunende Katzen bei ihrer ersten Begegnung streiten, werden sie keine Freunde werden. Die Katzen haben eine negative Erinnerungsassoziation zueinander.
Bei zwei domestizierten Hauskatzen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass sie auf ewig einen Groll aufeinander hegen.
Fazit: Sind Katzen nachtragend oder verzeihen sie leicht?
Katzen haben bei leichten Fehlern oder Missgeschicken keinen Grund, lange verärgert zu sein, und verzeihen diese leicht.
Das liegt auch in ihrem eigenen Interesse, da sie zu einem gewissen Grad von ihren Haltern abhängig sind.
Anders sieht es bei misshandelten Katzen aus. Sie merken sich die Misshandlungen dauerhaft und werden versuchen, solche Erlebnisse zukünftig zu vermeiden.
Das kann es für Halter, die eine misshandelte Katze aufnehmen, schwer machen. Die Katze muss zuerst wieder das Vertrauen in Menschen zurückgewinnen.
Das ist zwar durchaus möglich, aber nicht garantiert. Lassen Sie die Katze entscheiden, ob sie das Vertrauen wiederherstellen möchte und wann sie das tut.
Sie können sie jedoch dabei unterstützen, indem sie ihr eine katzengerechte und liebevolle Umgebung bieten.
