Kaninchen sind Pflanzenfresser, sie nehmen also ausschließlich pflanzliche Nahrung zu sich. Aber auch nicht alles Grünzeug ist gesund für sie. Viele Obst- und Gemüsesorten enthalten zu viel Zucker für Kaninchen. Wie ist es beispielsweise mit Pastinaken? Dürfen Kaninchen Pastinaken essen?
Kaninchen dürfen gelegentlich Pastinaken essen. Pastinaken sind ein harntreibendes Lebensmittel und haben wenig Kalorien. Sie sind jedoch reich an Zucker und Phosphor und haben mehr Fett als manch anderes Gemüse. Daher sollten Sie Pastinaken Ihren Kaninchen nur in Maßen und als gelegentliches Leckerli geben. Das gilt aber für alle Wurzelgemüse.
Pastinaken sind für Kaninchen also grundsätzlich sicher. Sie dürfen Pastinaken aber nur hin und wieder als Futter für Ihre Kaninchen geben, und dann auch nur in kleinen Mengen. Verwenden Sie sie als Leckerli, nicht als vollwertige Mahlzeit.
Sie sollten Pastinaken also sparsam verfüttern, wie Sie auch andere Wurzelgemüse wie Karotten, Rote Bete, Kohlrüben und Rüben. Vor allem der Zuckergehalt kann sonst problematisch werden.
Ob Kaninchen Pastinaken essen können oder nicht, hängt auch von mehreren anderen Faktoren ab. Es bestehen zum Beispiel Unterschiede darin, ob sie gekocht oder roh serviert werden.
Daneben ist es auch wichtig, den Nährstoffgehalt zu kennen. Vermeiden Sie eine Überfütterung mit Pastinaken. Aber schauen wir uns die wichtigen Faktoren nacheinander an.
Dürfen Kaninchen rohe Pastinaken essen?
Kaninchen dürfen rohe Pastinaken essen. Aber auch hier gilt, dass Sie sie nur in Maßen geben sollten.
Pastinaken sind zuckerhaltig und knackig. Ihre Kaninchen lieben dieses Gemüse daher nicht nur, weil es süß ist. Sondern auch, weil es ihre immer weiter wachsenden Hasenzähne schleift!
Wenn man nicht darauf achtet, würden Kaninchen vermutlich immer weiter Pastinaken essen. Das sollten sie aber auf keinen Fall.
Verwenden Sie kleine Stücke Pastinake eher als Leckerli zur Belohnung. Wenn sie beispielsweise während eines Tierarztbesuchs brav waren, können Sie sie mit einem kleinen Stück Pastinake belohnen.
Dürfen Kaninchen gekochte Pastinaken essen?
Sie sollten Ihren Kaninchen keine gekochten Pastinaken geben. Gekochte Pastinaken sind wie jedes andere gekochte Futter viel zu matschig.
Sie sind für Ihre Kaninchen schwer zu kauen und zu verdauen. Und falls Sie auch noch andere Zutaten mit den Patinaken gekocht haben, können diese sogar ernsthafte Gesundheitsschäden verursachen.
Beispielsweise werden Pastinaken beim Kochen oft mit Honig oder anderen süßen Soßen glasiert. Wenn Sie so etwas an Ihre Kaninchen verfüttern, kann das nicht nur zu Magenverstimmungen führen, sondern auch zu tödlichen Erkrankungen wie Koliken.
Dürfen Kaninchen die Schalen von Pastinaken essen?
Kaninchen können grundsätzlich auch die Schalen von Pastinaken essen. Das ist aber nicht immer ratsam. Es gibt eine Reihe von Dingen, die man vorher wissen sollte.
Die Schalen enthalten besonders viel Phosphor und Zucker, was nicht wirklich gesund für Kaninchen ist. Außerdem sind sie auch säurehaltig.
Die dünnen, weichen Pastinakenschalen stellen auch ein praktisches Problem für die kräftigen, großen Kiefer Ihrer Kaninchen dar. Es kann für Ihre Kaninchen etwas schwierig sein, die Schalen zu kauen.
Wenn Sie sie in kleinen Mengen geben, sind Pastinakenschalen an sich nicht schädlich. Es ist aber besser, wenn Sie Ihren Kaninchen ganze Pastinakenscheiben geben.
Dürfen Kaninchen Pastinakenblätter essen?
Die Pastinake selbst ist ja eine Wurzel. Außerhalb des Bodens befindet sich die sichtbare Pflanze mit ihren Stängeln und Blättern. Sie die vielleicht besser geeignet für Kaninchen?
Bislang gibt es wirklichen Studien darüber, ob Kaninchen Pastinakenblätter essen können. Es gibt aber bei Kaninchenbesitzern zwei unterschiedliche Ansichten.
Einige Kaninchenbesitzer berichten, dass sie keinerlei Probleme mit Pastinakenblättern haben. Andere wiederum vermeiden Pastinakenblätter, um mögliche Komplikationen zu verhindern.
Beim Menschen können Pastinakenblätter Hautkrankheiten wie Dermatitis auslösen. Und da es keine Studien über die Auswirkungen auf Kaninchen gibt, ist es vielleicht ratsam, auf sie zu verzichten.
Das ist ein wenig schade, denn Pastinakenblätter sind sehr faserig und von daher eigentlich gut für Kaninchen.
Wenn Sie es probieren möchten, geben Sie Ihren Kaninchen zunächst aber nur sehr kleine Portionen. Achten Sie auf die Reaktionen Ihrer Kaninchen. Vertragen sie die Blätter gut oder nicht?
Sie können die Pastinakenblääter auch unter das normale Futter aus Heu oder Gräsern mischen. Achten Sie aber wirklich auf die Menge.
Selbst wenn sie die Blätter gut vertragen, sollten Sie auch hier den Grundsatz beherzigen, die Pastinakenblätter nicht zu viel und nicht zu oft zu geben.
Welche Nährstoffe haben rohe Pastinaken?
Wir gehen gleich auf die Vor- und Nachteile von Pastinaken für Kaninchen ein. vorher möchten wir aber auch noch kurz die Nährstoffe zeigen, die Pastinaken bieten.
100 Gramm Pastinaken enthalten (u. a.):
Nährstoffe in Pastinaken | Menge pro 100 g |
Kalorien | 75 |
Kohlenhydrate | 18 g |
Ballaststoffe | 4,9 g |
Zucker | 4,8 g |
Wasser | 79,5 g |
Vitamin C | 17 mg |
Vitamin E | 1,5 mg |
Kalium | 375 mg |
Natrium | 10 mg |
Phosphor | 71 mg |
Pastinaken haben also durchaus ein paar interessante Nährstoffe. Aber nicht alle davon sind von Vorteil für Kaninchen. Gehen wir nun auf die Vorteile und Nachteile von Pastinaken für Kaninchen ein.
Vorteile der Pastinaken für Kaninchen
Auch wenn Pastinaken nicht uneingeschränkt für Kaninchen empfohlen werden können, so haben sie doch auch ein paar gute Eigenschaften.
Pastinaken sind kalorienarm
Wie bereits oben in der Tabelle erwähnt, enthalten Pastinaken nur 75 Kalorien pro 100 Gramm. Darüber hinaus gibt dieses Gemüse seine Energie nur langsam ab. Ein kleines Stück hält also für eine Weile.
Pastinaken sind harntreibend
Pastinaken sind von Natur aus harntreibende Lebensmittel. Harntreibende Lebensmittel sorgen dafür, dass Ihre Kaninchen häufiger urinieren.
Wenn Ihr Kaninchen an einer Harnwegsinfektion oder an Blasensteinen leidet, kann ein kleines Stück Pastinake hin und wieder ihm Linderung verschaffen.
Pastinaken stärken das Herz
Als harntreibendes Mittel tragen Pastinaken auch zu einer guten Herzgesundheit bei Kaninchen bei.
Indem sie den Nieren überschüssiges Wasser entziehen, entlasten sie auch das Herz der Kaninchen. Außerdem verringern sie das Risiko, dass sich die Blutgefäße erweitern.
Pastinaken sind sättigend und knackig
Aufgrund der Kohlenhydrate, die in Pastinaken enthalten sind, halten sie Ihre Kaninchen lange Zeit satt.
Außerdem schleift das Knabbern an diesem zähen Wurzelgemüse die ständig wachsenden Zähne. Es trägt dazu bei, dass die Zähne abgenutzt werden. Auf diese Weise können Pastinaken Zahnprobleme vorbeugen.
Nachteile der Pastinaken für Kaninchen
Dennoch gibt es auch einige Nachteile, die Pastinaken für Kaninchen haben können. Auch auf diese Nachteile wollen wir natürlich eingehen.
- Der hohe Zuckergehalt in Pastinaken kann das Mikrobiom im ziemlich großen Blinddarm der Kaninchen stören. Das kann zu Magenschmerzen und weichem Stuhlgang führen.
- Das in Pastinaken enthaltene Vitamin C kann die Nierenfunktion beeinträchtigen. Kaninchen können die erforderliche Menge an Vitamin C selbst produzieren.
- Pastinaken enthalten viel Phosphor. Das kann für Leber und Knochen schädlich sein.
Es gibt also durchaus Gründe, Ihren Kaninchen nicht allzu häufig Pastinaken zu geben. Die Nachteile wiegen schwer, so dass Pastinaken wirklich nur ein Leckerli sein sollten.
Als Alternative bieten sich verschiedene andere Gemüse- und Obstsorten an:
Worauf Sie in jedem Fall verzichten sollten, sind Nüsse. Die meisten Nüsse sind zu fettig für Kaninchen.
Fazit: Dürfen Kaninchen Pastinaken essen?
Ihre Kaninchen dürfen Pastinaken essen, wenn sie nur gelegentlich und in kleinen Mengen geben.
Solange sie sparsam verfüttert werden, können Pastinaken, einschließlich ihrer Schalen und Blätter, eine nette Abwechslung sein.
Geben Sie jedoch keine gekochten Pastinaken. Diese sind zu weich und zu süß. Sie können sogar gefährlich für Ihre Kaninchen sein.
Ob Sie Ihren Kaninchen Pastinaken geben können oder nicht, hängt auch von Faktoren wie dem Alter, dem Gewicht und dem Gesundheitszustand Ihrer Kaninchen ab.
Beginnen Sie zunächst mit einer winzigen Menge. Wenn Ihr Kaninchen positiv darauf reagiert, können Sie in Zukunft häufiger ein Stück Pastinake in den Speiseplan aufnehmen.