Warum miaut meine Katze nicht mehr?

Daniel

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Die Katze miaut nicht

Ihre Katze hat ganz plötzlich aufgehört zu miauen. Das ist kein normales Katzenverhalten, denn Katzen verbalisieren, um dem Menschen mitzuteilen, dass sie Futter oder Aufmerksamkeit wollen oder um ihren Ärger über eine Situation auszudrücken. Warum miaut eine Katze plötzlich nicht mehr?

Wenn Ihre Katze nicht mehr miaut, prüfen Sie, ob sie einen Fremdkörper im Hals stecken hat. Ist dies nicht der Fall, hat Ihre Katze wahrscheinlich eine Laryngitis. Manche Katzen entwickeln eine Laryngitis, weil sie zu viel miauen oder einen Reizstoff verschlucken. Eine fehlende Lautäußerung kann auch ein sekundäres Symptom einer anderen Erkrankung sein. Dazu können ein anaphylaktischer Schock, Kehlkopflähmung, Katzenherpes, Katzencalicivirus, Schilddrüsenüberfunktion, Trauma, Haarballen, Kehlkopftumore und Tollwut gehören.

Wenn Ihre Katze aufgrund von Halsschmerzen nicht mehr miaut, verweigert sie möglicherweise Futter und Wasser. Dies kann schnell gefährlich werden.

Wenn Ihre Katze also plötzlich nicht mehr miaut, müssen Sie herausfinden, warum dies der Fall ist.

Warum miaut meine Katze nicht mehr?

Wenn eine zuvor gesprächige Katze nicht mehr miaut, liegt das meist an einem medizinischen Problem. Zu den häufigen Beschwerden, die eine Katze am Miauen hindern oder das Miauen einer Katze verändern, gehören:

  • Laryngitis oder Larynxlähmung
  • Anaphylaktischer Schock
  • Feliner Herpes
  • Felines Calicivirus
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Rachentumore
  • Tollwut
  • Kehlkopfverletzung
  • Haarballen

Es muss nicht unbedingt so sein, dass Ihre Katze ihr Miauen verliert. Es kann auch passieren, dass die Katze eher quiekt, anstatt zu miauen.

Laryngitis

Die Laryngitis ist eine Entzündung des Kehlkopfs. Wenn der Kehlkopf entzündet und geschwollen ist, hat die Katze Schwierigkeiten, sich zu artikulieren.

Die Katze hat dann meist einen rauen, trockenen Husten, der in kurzen Schüben ausgestoßen wird. Über mehrere Tage hinweg wird der Husten feuchter.

Weitere Symptome der Kehlkopfentzündung bei Katzen sind:

Manchmal wird eine Laryngitis sogar durch übermäßiges Miauen verursacht. Verbale Katzenrassen wie die Siamkatze können daher eher mit Laryngitis zu kämpfen haben.

In diesen Fällen erholt sich die Katze aber nach ein paar Tagen der Ruhe.

Katzen können auch eine Kehlkopfentzündung bekommen, wenn sich Fremdkörper im Rachen verfangen haben.

Das Einatmen von Reizstoffen wie Zigarettenrauch, Staub oder Lufterfrischern kann ebenfalls zu einer Laryngitis führen. Diese Symptome klingen nach einigen Tagen ab.

Eine Laryngitis kann mithilfe eines Endoskops diagnostiziert werden. Dies wird als Laryngoskopie bezeichnet.

Wenn ein Fremdkörper im Rachen gefunden wird, wird er entfernt. Andernfalls sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Ursache der Laryngitis zu ermitteln.

Oftmals ist die Laryngitis kein eigenständiges Problem. Sie ist oft ein Symptom für andere Gesundheitsprobleme.

Die Behandlung hängt daher von der zugrunde liegenden Ursache ab. Eine einfache Laryngitis wird jedoch mit Antibiotika, entzündungshemmenden Mitteln und Schmerzmitteln behandelt.

Larynxlähmung

Bei einer Kehlkopflähmung erstarrt der Knorpel des Kehlkopfes und kann sich weder öffnen noch schließen. Dies ist die häufigste Beschwerde bei Katzen mit einer Kehlkopferkrankung.

Die Symptome der Kehlkopflähmung ähneln denen einer herkömmlichen Laryngitis. Ihre Katze kann auch andere beunruhigende Symptome zeigen, wie Zusammenbrechen nach körperlicher Anstrengung und Erbrechen von unverdautem Futter.

Wie bei der Laryngitis ist eine Laryngoskopie erforderlich, um das Problem zu diagnostizieren.

Wird die Kehlkopflähmung bestätigt, ist eine Behandlung dringend erforderlich. Wenn das Problem noch leicht ist, können orale Steroide und Beruhigungsmittel Abhilfe schaffen.

In schwerwiegenderen Fällen von Kehlkopflähmung ist eine Operation erforderlich. Dabei wird ein Schnitt gemacht, um den Knorpel des Kehlkopfes wieder zu öffnen.

In extremen Fällen eine Ventrikulokordektomie erforderlich. Dabei handelt es sich um die Entfernung der Stimmbänder. Die Katze kann sich danach nicht mehr artikulieren, ist aber in anderer Hinsicht gesund.

Anaphylaktischer Schock

Bei einer Katze mit Allergien kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Dabei schwillt der Rachen der Katze an, so dass sie sich nicht mehr artikulieren kann. Da die Atmung erschwert wird, ist das Leben der Katze in Gefahr.

Die häufigsten Ursachen für einen anaphylaktischen Schock sind:

  • Verzehr von Nahrungsmittelallergenen
  • Insektenstiche wie Bienen- und Wespenstiche
  • Reaktionen auf Medikamente oder Impfstoffe

Zu den Symptomen eines anaphylaktischen Schocks gehören neben einem geschwollenen Rachen auch:

  • Ausbruch von Nesselsucht
  • Niedrige Körpertemperatur
  • Blasses, verfärbtes Zahnfleisch
  • Sabbern
  • Erbrechen und Durchfall
  • Übererregung
  • Ungeschicklichkeit
  • Krampfanfälle

Anaphylaxie wird mit Epinephrin, einer Form von intravenösem Adrenalin, behandelt. Entzündungshemmer und Flüssigkeitsersatz können ebenfalls erforderlich sein.

Der Schock kann auch mit Antihistaminika gelindert werden.

Feliner Herpes

Katzenherpes, auch bekannt als FHV oder FHV-1, ist eine ansteckende bakterielle Infektion der Atemwege.

FHV wird in der Regel durch direkten Kontakt mit einer infizierten Katze übertragen. Speichel, Blut und die gemeinsame Nutzung von Futter und Wasser sind häufige Ursachen für diese Erkrankung.

Zu den Symptomen von Katzenherpes gehören:

Bei einer Pharyngitis verliert die Katze ihre Stimme, da sich der hintere Teil des Rachens entzündet. Die Katze hat dann Halsschmerzen, die das Schlucken und Miauen erschweren.

Wenn eine Katze an FHV erkrankt ist, verlässt das Virus ihren Körper nicht mehr. Es schlummert und kann in Zeiten von Stress oder Sekundärerkrankungen reaktiviert werden.

Dies kann bei älteren Katzen mit eingeschränkter Immunität problematisch werden.

Alle Katzen sollten als Jungtiere daher gegen FHV geimpft werden und alle 3 Jahre eine Auffrischung erhalten.

Die Behandlung von Katzenherpes umfasst antibiotische Medikamente und Ruhe. Wenn die Katze dehydriert ist, ist auch eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erforderlich.

Felines Calicivirus

Das Feline Calicivirus (FCV) ist ein Problem der oberen Atemwege. Es kann Katzen auch zusammen mit FHV infizieren.

Die Symptome sind mit denen von FHV identisch, obwohl FCV auch zu Zahnfleischentzündungen und Muskelproblemen führen kann.

Eine Katze kann gegen FCV geimpft werden, aber das ist nicht immer erfolgreich. FCV mutiert, was bedeutet, dass eine Katze von einem anderen Stamm befallen werden kann. Ein Impfstoff kann jedoch die Symptome lindern.

Antibiotika und Ruhe können eine FCV-Infektion bei einer ansonsten gesunden Katze ausheilen. Achten Sie darauf, dass Ihre Katze viel trinkt, um eine Dehydrierung zu verhindern und das Virus aus dem Körper zu spülen.

Hyperthyreose

Eine Schilddrüsenüberfunktion ist bei älteren Katzen vergleichsweise häufig. Dieser Zustand wird auch als Thyreotoxikose bezeichnet.

Bei einer Hyperthyreose sind die Schilddrüsen am Hals der Katze geschwollen und vergrößert. Dadurch wird das Schlucken, Atmen und Sprechen erschwert.

Diese vergrößerten Drüsen überschwemmen den Körper der Katze auch mit überschüssigen Hormonen. Dies führt zu körperlichen Symptomen wie:

  • Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit
  • Zotteliges, ungepflegtes Aussehen
  • Übermäßiger Durst
  • Lethargie und Depression
  • Muskelschwäche
  • Schnelle Herzfrequenz
  • Erbrechen und Durchfall

Die Ursache der Schilddrüsenüberfunktion ist in der Regel ein gutartiger Tumor am Hals. Dieser wird als Adenom bezeichnet.

Zur Behandlung werden oral zu verabreichende Medikamente verschrieben. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann nicht rückgängig gemacht werden, aber mit Medikamenten lassen sich die Symptome kontrollieren und auf ein Minimum reduzieren.

Manchmal kann eine Schilddrüsenüberfunktion auf einen bösartigen Tumor zurückgeführt werden. Diese sind als Schilddrüsenadenokarzinome bekannt.

In diesem Fall wird die Katze einer Strahlentherapie unterzogen oder die Schilddrüsen werden operativ entfernt.

Eine Katze kann mit einer Schilddrüsenüberfunktion leben, sie muss jedoch regelmäßig untersucht werden.

Viele Katzen mit einer Schilddrüsenüberfunktion entwickeln auch eine Hypertonie, also einen hohen Blutdruck. Auch dieser muss sorgfältig behandelt werden.

Rachentumore

Neben den Tumoren im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenüberfunktion können Katzen auch Kehlkopfkrebs entwickeln.

Dies ist auf einen Tumor zurückzuführen, der als Chondrosarkom bezeichnet wird. Ältere Kater sind am stärksten von dieser Erkrankung bedroht.

Das Chondrosarkom beginnt im Rachen und Kehlkopf, breitet sich aber schnell aus. Daher sind Diagnose und Behandlung besonders wichtig.

Häufige Symptome eines Chondrosarkoms sind:

  • Unfähigkeit zu schnurren und zu miauen
  • Laute, erschwerte Atmung, meist durch den Mund
  • Mangel an Energie oder Ausdauer
  • Appetitlosigkeit und Schluckstörung

Leider ist die Prognose für eine Katze mit einem Chondrosarkom schlecht. Dieser Tumor ist so bösartig, dass er sich in der Regel vor der Behandlung ausbreitet.

Selbst eine Katze, die sich einer Notoperation unterzieht, hat kaum eine Überlebenschance von mehr als sechs Monaten.

Tollwut

Wenn ein Wildtier in einem Tollwutgebiet eine Katze beißt, kann das Tollwut-Virus auf die Katze übertragen werden.

Tollwut ist daher eine Grundimpfung für Katzen. Sie sollten Ihre Katze auf jeden Fall gegen Tollwut impfen lassen, da die Folgen dieser Erkrankung schlimm sind.

Durch die Tollwut schwillt der Rachen der Katze an, was das Schlucken und die Lautäußerung erschwert. Eine tollwütige Katze wird aus diesem Grund nur selten ihr Maul schließen.

Das Virus hat die folgenden zusätzlichen Symptome:

  • Fieber
  • Aggressivität
  • Krampfanfälle
  • Muskuläre Lähmung
  • Mangelnde Koordination
  • Sabbern und Schaum vor dem Mund

Eine tollwütige Katze wird sofort eingeschläfert. Die Tollwut ist hoch ansteckend und für Mensch und Tier gleichermaßen tödlich. Es gibt kein Heilmittel, weshalb die Impfung so wichtig ist.

Traumata

Physische Verletzungen des Rachens können die Stimmbänder einer Katze beschädigen. Wenn Ihre Katze beispielsweise aus großer Höhe gestürzt ist, kann sie ihren Kehlkopf erschüttert oder verletzt haben.

Auch eine Verletzung der Luftröhre kann eine Katze das Miauen kosten.

Wenn eine Katze keine Krankheitssymptome zeigt, ist ein Kehlkopftrauma die wahrscheinlichste Erklärung. Die Behandlung reicht von oralen Schmerzmitteln bis zur Notoperation.

Die Katze kann auch ein emotionales Trauma erleiden und sich weigern, ihre Stimme zu erheben.

Wenn die Katze eine Kehlkopfentzündung hatte, erinnert sie sich vielleicht daran, dass das Miauen schmerzhaft war. Dies kann die Katze davon abhalten, in Zukunft zu miauen.

Haarballen

Haarballen sind eine häufige Ursache für Stimmbandblockaden. Diese Blockaden können Ihre Katze am Miauen hindern.

Haarballen sind zwar ein natürlicher Begleiter der Katzenhaltung, können aber problematisch werden.

Katzen entwickeln Haarballen bei der Fellpflege. Die Katze leckt sich das Fell und verschluckt das Fell, das sie dabei abwirft. Wenn sie zu viel Fell auf einmal verschluckt, kann es im Rachen stecken bleiben.

Reiben Sie die Pfoten Ihrer Katze vor der Fellpflege mit etwas Vaseline ein. Diese ist für Katzen nicht giftig. Wenn die Katze sie verschluckt, wirkt sie als Gleitmittel.

Dadurch wird der Haarballen leichter den Rachen Ihrer Katze hinunter und in den Verdauungstrakt gelangen.

2 Gedanken zu „Warum miaut meine Katze nicht mehr?“

  1. Unsere Katze hatte letztes Jahr zwei Operationen und miaute nachher nicht mehr. Sie wurde intubiert, d. h. ihr wurde ein Schlau in die Atemwege eingeführt. Dies führte beide male zu einer Entzündung, welche bewirkte, dass unsere Katze für eine Woche lang keinen Ton von sich gab.

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